Bundespräsident ehrt Sorbin Martha Hantusch (87) für ihre Arbeit in der Pfarrgemeinde

am Dienstag, 12. Januar, beim traditionellen Neujahrsempfang im Berliner Schloss Bellevue

Bundespräsident Köhler begrüßt Martha Hantusch. Foto R. Ledschbor/Katolski Posol

Einen herzlichen Empfang bereiteten (v.l.n.r.) Eva Luise und Bundespräsident Horst Köhler der sorbischen Organistin Martha Hantusch.


Radibor/Berlin, 18.01.10: Bundespräsident Horst Köhler hat am Dienstag, 12. Januar, Martha Hantusch (87) aus Radibor geehrt. Neben 63 weiteren verdienstvollen Menschen aus ganz Deutschland hat er ihr beim Neujahrsempfang im Berliner Schloss Bellevue für ihre 55-jährige Tätigkeit als Organistin in ihrer Radiborer katholischen Pfarrgemeinde gedankt. Martha Hantusch wirkte auch als Kantorin, Lehrerin für den Religionsunterricht, Leiterin einer Kinder- und Jugendschola sowie als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Und wenn in einer der benachbarten evangelischen Pfarrgemeinden zu besonderen Anlässen jemand Orgel spielen sollte, war sie auch hierfür bereit.

Martha Hantusch war vom warmherzigen Empfang des Bundespräsidenten ganz begeistert: „Er hat sich bei mir bedankt, dass ich so gute Musik gemacht habe und wünschte mir alles Gute." Auch die freundliche Umarmung seiner Ehefrau Eva Luise hat die 87-jährige Sorbin gerührt. Im Anschluss kam es zu einer Begegnung zwischen Martha Hantusch und dem neuen Präsidenten des Zentralkomitees des deutschen Katholiken (ZdK) Alois Glück. Er sprach mit ihr über ihren 1943 von den Nazis im KZ Dachau ermordeten Bruder, den sorbischen Priester Alois Andritzki, dessen Seligsprechung in der kommenden Zeit erwartet wird.

Alois Glück sagte zu Martha Hatusch: „Das ist zwar eine bittere Lebenswirklichkeit, aber jetzt auch ein besonderes Zeichen. Ihr Bruder ist ein Heiliger unserer Tage."

Text und Foto: Rafael Ledschbor/Katolski Posol
Der Katolski Posol im Internet


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