Anpacken: Das wollen 2.800 Jugendliche am Tag des Soz. Engagements. Foto: Kinmayer
Zum bundesweiten „Tag des sozialen Engagements“ am 12. August erwarten die Organisatoren im Bistum Dresden-Meißen eine Beteiligung von über 2.800 deutschen und ausländischen Jugendlichen.
Bautzen/Dresden/Leipzig/Zwickau, 22.07.05 (KPI): Im August diesen Jahres wird die katholische Kirche in Deutschland Gastgeber des XX. Weltjugendtags sein. Tausende Pilger aus der ganzen Welt werden dazu in der Bundesrepublik erwartet. Neben den zentralen Veranstaltungen mit Papst Benedikt XVI. (vom 16. bis 21. August in Köln) finden im Vorfeld deutschlandweit vom 11. bis 15. August die sogenannten "Tage der Begegnung" statt. Zum bundesweiten „Tag des sozialen Engagements“ am 12. August erwarten die Organisatoren im Bistum Dresden-Meißen eine Beteiligung von über 2.800 deutschen und ausländischen Jugendlichen in den vier regionalen Veranstaltungszentren Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau-Chemnitz.
Die gastgebenden Pfarreien haben dabei in Zusammenarbeit mit Kommunen und Landkreisen, mit evangelischen Gemeinden, mit Vereinen, mit Trägern von sozialen Einrichtungen und vielen weiteren Partnern bistumsweit über 250 Projekte organisiert, in denen sich die Weltjugendtagsgäste gemeinsam mit einheimischen Jugendlichen engagieren können. Grund der hohen Zahl der Angebote: der Kreis der Teilnehmer in den einzelnen Projekten soll überschaubar bleiben, um einen guten persönlichen Kontakt der Jugendlichen untereinander zu ermöglichen.
Vom "Tag des sozialen Engagements" aus soll aber auch ein Brückenschlag zum zentralen Weltjugendtagstreffen am Rhein gelingen. So wird von einem Vertreter jedes Projekts ein Ziegel-, Basalt- oder Granitstein als Symbol mit nach Köln genommen. Aus der Vielzahl der mitgebrachten Steine soll dort auf dem Gelände einer Jugendbildungsstätte ein begehbares Labyrinth gebaut werden. Zentraler Punkt des Bauwerks: ein Stein aus dem Petersdom in Rom.
Beispiel-Projekte der einzelnen Regionen:
ZENTRUM BAUTZEN
In der Region Bautzen-Zittau nehmen 500 internationale Gäste und etwa 180 einheimische Jugendliche an 38 verschiedenen sozialen und ökologischen Projekten teil. Einige Beispiele:
"Garagentore" (Bautzen):
Jugendliche gestalten als Graffiti-Projekt Garagentore, in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus "Steinhaus"
"Zeit-Vertreib" (Bischofswerda):
Bei der Bischofswerdaer Tafel soll durch Aktionen für die Wartenden die Zeit des Anstehens verkürzt werden.
"Insektenhotel" (Auenwald/Lugenwald)
Ca. 20 Jugendliche begeben sich mit einem Förster ins Grüne. Der Auenwald im Laskauer Naturschutzgebiet ist das erste Ziel. Vor Ort erfahren die Jugendlichen Wissenswertes über diese Wald- und Teichlandschaft, in der unter anderem Seeadler, Fischotter und Kraniche zuhause sind. Nach einer Fahrt zum Lugenwald bei Rosenthal wird unter Anleitung des Försters ein "Insektenhotel" gebaut, das unter anderem Nistmöglichkeiten für Bienen, Hummeln oder Wespen bieten soll.
"Gemeinsam statt einsam"
Die jugendlichen Gäste lernen ein Behindertenheim als Heimat der Bewohner kennen. Die aktive Begegnung findet in der gemeinsamen Beschäftigung der Heimbewohner und der Gäste statt.
ZENTRUM DRESDEN
In der Region Dresden nehmen 500 internationale Gäste und etwa 190 einheimische Jugendliche an 60 verschiedenen sozialen und ökologischen Projekten teil. Beispiele:
"Leben von der Geburt bis zum Tod":
Die Teilnehmer lernen Leben von der Geburtsstation bis zur Sterbebegleitung im Krankenhaus St. Joseph-Stift in Dresden kennen und diskutieren über den Wert "Leben" in ihren jeweiligen Kulturen.
"Fanprojekt Dynamofans e.V. und Dompfarrei der Kathedrale Dresden":
Mit den Teilnehmern wird ein Fußballturnier veranstaltet. Außerdem wird unter anderem ein Fan-Maskottchen aus Reststoffen gestaltet.
"Neuland sehen":
Nach dem Hochwasser 2002 ist das Außengelände der Behindertenwerkstatt "St. Josef" in Dresden noch beschädigt. Mit den Behinderten der Einrichtung werden diese Flächen für einen Sportplatz und Pflanzflächen nutzbar gemacht.
ZENTRUM LEIPZIG
In der Region Leipzig nehmen 500 ausländische Gäste und etwa 130 einheimische Jugendliche an 72 sozialen und ökologischen Projekten teil.
„Green Goal - Umweltschutz mit dem �Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.�"
Eingebunden in ein Fußball-WM-Projekt werden fünf Sportstätten unter ökologischen Gesichtspunkten umgestaltet, instandgesetzt und verschönert. So wird beim VfK Blau-Weiß Leipzig 1892 e.V. ein Entwässerungsgraben vom Müll befreit und bepflanzt.
„Caritas Leipzig – Familienzentrum“
Der Stadtteil Grünau, eine in DDR-Zeiten entstandene Großwohnsiedlung, hat bezogen auf Leipzig überdurchschnittlich viele alleinstehende Bewohner, sowie Familien mit drei oder mehr Kindern. Die soziale Lage ist im Stadtteil durch viele Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sehr schwierig. Das seit 1994 existierende Caritas-Familienzentrum kümmert sich um die sozialen und psychischen Bedürfnisse von Familien und Eltern, Kindern und Jugendlichen des Stadtteils. Zum Tag des sozialen Engagements wird der Bauspielplatz erweitert und ein Teich neu angelegt. Außerdem werden Obst und Gemüse als preiswerte Essensvorsorgung eingekocht.
"Lebensmittelverteilung" - Tafel Leipzig e.V.
Der 1996 gegründete LEIPZIGER TAFEL e.V. versorgt über 5.000 Leipziger Bürger kostenlos mit Lebensmitteln, die von zahlreichen Unterstützern aus dem Gastgewerbe und Lebensmittelhandel gespendet werden. Allein ins Ladengeschäft des Vereins kommen täglich bis zu 1.200 Bedürftige. Am Tag des sozialen Engagements können die Gäste und ihre Begleiter einen interessanten Einblick in die Arbeit der Tafel bekommen und kräftig mit zupacken.
ZENTRUM ZWICKAU-CHEMNITZ
In der Region Chemnitz - Zwickau - Gera finden etwa 75 Projekte mit Plätzen für bis zu 800 deutsche und ausländische Jugendliche statt. Beispiele:
„Projekt BUGA“ (Gera)
Projektauftakt im Rathaus mit Begrüßung durch den Bürgermeister. Präsentation der Vorbereitungen zur Bundesgartenschau 2007. Im Gessental werden anschließend in Arbeitsgruppen Holz und Müll beräumt, Hangwege begradigt und befüllt.
"Rastplatz" (Zwönitz)
Zwönitzer Jugendliche und ihre Gäste gestalten gemeinsam mit Holzbildhauer Frank Salzer eine Sitzgruppe. Die wird anschließend im Zwönitztal aufgestellt und soll Wanderern als Rastplatz dienen.
"Ökumene" (Schmölln)
Ökumene stellt für die Organisatoren der "Tage der Begegnung" einen wichtigen Aspekt dar. Eine Antwort auf die Frage, wie Ökumene konkret gestaltet werden kann, versucht die Schmöllner Pfarrjugend mit ihren ausländischen Gästen zu geben. Gemeinsam mit einem Fachlehrer für evangelische Religion wollen sie am staatlichen Gymnasiums in Schmölln den Tag zur Neugestaltung eines Klassenzimmers für den Religionsunterricht ihrer evangelischen Mitchristen nutzen.
"Eine Welt" (Werdau)
Bau eines mobilen Marktstandes für den "Eine Welt Laden" in Werdau, der beim Verkauf von Produkten aus Entwicklungsländern um einen fairen Handel mit seinen Partnern bemüht ist.
"Kranken Menschen helfen" (Stollberg)
Im Kreiskrankenhaus Stollberg können die Teilnehmer zwischen mehreren Projekte wählen, unter anderem einem betreuten Einsatz im pflegerischen Bereich.
HINTERGRUND: Die "Tage der Begegnung" in den deutschen Bistümern
Im Bistum Dresden-Meißen werden dazu über 2.000 Gäste erwartet, die in den Großräumen um Dresden, Leipzig, Zwickau-Chemnitz und Bautzen untergebracht sind. Vor Ort einander kennen lernen, sich austauschen, neue Erfahrungen sammeln, den Glauben feiern – das steht unter dem Motto �Gäste sind ein Segen� im Mittelpunkt dieser Tage. Der Ablauf des Treffens ist regional jeweils unterteilt in einen "Touristischen Tag" zum Kennenlernen der Region, einen "Tag des sozialen Engagements", an dem Gäste und Gastgeber sich in gemeinnützigen Projekten einbringen, einen Tag zur Begegnung in den Gemeinden und einem Tag zum Gottesdienst und Treffen mit Bischof Joachim Reinelt.
Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten in den unterschiedlichen Regionen...