Chemnitzer Christen stellen Mysterienspiel dar

Der Stammbaum Jesu Christi in Szenen dargestellt


Szene aus dem Mysterienspiel.
"Was ist denn eigentlich ein Mysterienspiel?" Das haben sich vor drei Jahren die Mitglieder einer Gruppe aus Chemnitz gefragt, die sich zur Darstellung eines solchen Stücks zusammengefunden hatten.

Chemnitz, 18.11.08: "Was ist denn eigentlich ein Mysterienspiel? Diese ganze Reihe von größtenteils unbekannten Namen zu Beginn des Matthäusevangeliums, die uns bis dahin unwichtig erschien. Und daraus ein Spiel�?" Das haben sich vor drei Jahren die Mitglieder einer Gruppe von Leuten um die Pfarrei St. Antonius in Chemnitz herum gefragt, die sich zu eben einem solchen Mysterienspiel zusammengefunden hatten. Seit drei Jahren spielen die Frauen und Männer inzwischen in verschiedenen Gemeinden des Bistums das Stück über Szenen vom Stammbaum Jesu.

Das Mysterienspiel soll eine Einstimmung auf Weihnachten sein und stellt dabei ein etwas anderes "Krippenspiel" dar. Er macht den recht schwierigen Text im Matthäusevangelium (Mt. 1.1-16) lebendig - der ja auch in die Weihnachsgeschichte hineinführt.

Zum Hintergrund:

Im Mittelalter wurden Mysterienspiele aufgeführt, um den Menschen die Bibel nahe zu bringen. Sie offenbarten damit ein Stück von dem Mysterium, dem Geheimnis Gottes. "So hat sich inzwischen auch für uns der Stammbaum Jesu mit Leben gefüllt. Aus bloßen Namen wurden Lebensgeschichten, die auf faszinierende Weise von dem Wirken Gottes erzählen", sagt Ulrike Fedke, eine der Darstellerinnen.

Für die Schauspielerinnen und Schauspieler überraschend: Unüblich für die damalige Zeit werden im Stammbaum auch vier Frauen - Außenseiterinnen – genannt, eine Blutschänderin, eine Dirne, eine Ausländerin und eine Ehebrecherin: Es geht um allzu Menschliches, Sündiges. Aber aus einer Geschichte des Unheils wird eine Geschichte des Heils. "Für Gott ist niemand zu gering, um Platz in seinem Heilsplan zu finden. So nehmen diese Frauen einen würdigen Platz im Stammbaum Jesu ein, weil sie durch Beherztheit, Mut und Tatkraft Gottes Wirken zulassen", sagt Ulrike Fedke.

Für die Darstellerin ist daher eine Hauptaussage des Mysterienspiels: "Wir alle dürfen uns wie die Menschen im Stammbaum Jesu auf die Zusage Gottes verlassen: Eure krummen Wege mache ich gerade!"

Mysterienspiele:

- Sonntag, 30.11.08, um 17.00 Uhr in der kath. Kirche in Kirchberg (Neumarkt 23)
- Freitag, 12.12.08, um 17.00 Uhr in St. Antonius in Chemnitz (Erfenschlager Str. 27)

Der Eintritt ist frei.

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