Ein Kreuz aus Asche auf der Stirn

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit

Aschekreuz



Dresden, 09.02.2016 (KPI): Mit dem morgigen Aschermittwoch beginnt für Christen die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern. An diesem Tag zeichnet der Priester den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn. Dabei spricht er die Worte: „Bedenke, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ oder „Bekehre dich und glaub‘ an das Evangelium“. Bereits in der Anfangszeit der Kirche, im ersten Jahrhundert, legten die Gläubigen zu Beginn der Fastenzeit ein Bußgewand an und streuten sich Asche auf ihr Haupt. Das Symbol der Trauer und der menschlichen Vergänglichkeit wurde zum Zeichen, dass sich die Menschen der eigenen Fehler bewusst sind und sie bereuen. Die Tradition des Aschekreuzes ist seit dem 11. Jahrhundert bezeugt.

Einen Gottesdienst zum Aschermittwoch, 10. Februar, mit Austeilung des Aschekreuzes wird es in vielen Kirchen im Bistum geben. So zum Beispiel in der Dresdner Kathedrale um 18 Uhr mit Domdekan Klemens Ullmann und Dompfarrer Norbert Büchner.

Eine alte und dennoch aktuelle Tradition

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei...“, so heißt es in einem beliebten Faschingsschlager. Traditionell wird am Aschermittwoch das Konfetti aus den Sälen gefegt – die tollen Tage sind zu Ende. Fastnacht, Fasching oder Karneval ist ein Schwellenfest: entstanden am Vorabend des Aschermittwochs. Der Mittwoch vor dem 6. Sonntag vor Ostern gilt seit dem 6. Jahrhundert als Beginn der österlichen Fastenzeit. Davor wurde noch einmal kräftig Karneval (lateinisch: carne vale = Fleisch lebe wohl) gefeiert.

Die Fastenzeit gilt als Periode, in der sich der gläubige Christ auf Ostern vorbereiten soll, auf den höchsten christlichen Feiertag, das Gedächtnis an die Auferstehung Jesu. Schon früh rückte dabei das Fasten als bewusster Verzicht in den Mittelpunkt. Während seinerzeit strenger Verzicht die ganze Vorbereitungszeit hindurch galt, sind heute nur noch Aschermittwoch und Karfreitag strenge Fasttage, an denen Katholiken sich nur einmal satt essen und auf Fleisch und Wurst verzichten sollen.

Aus religiösen Gründen auf Speisen und Getränke zu verzichten, findet sich in allen Kulturen und Religionen als Ausdruck der Trauer und Sühne. Viele Katholiken nutzen bis heute die Fastenzeit, um ihre Lebensweise zu überdenken und sich bewusst auf Ostern vorzubereiten. Vorbild dabei ist das Beispiel Jesu, der 40 Tage lang fastete, ehe er begann, öffentlich zu wirken. Wer die Tage von Aschermittwoch bis Ostersonntag zählt (und die Sonntage abzieht, da sie nicht zur Fastenzeit gerechnet werden), kommt auf eben diese 40 Tage.

MB / meu



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