Verkauf der alten Leipziger Propsteikirche ist abgeschlossen

Über Käufer und Kaufsumme wurde vertraglich Stillschweigen vereinbart

Die ehemalige Propsteikirche in Leipzig.Leipzig, 21.08.2017: Grundstück und Gebäude der ehemaligen Leipziger Propsteikirche sind endgültig verkauft. Nachdem schon im Oktober des vergangenen Jahres der Kaufvertrag unterschrieben wurde, folgte nun mit der Zahlung des Kaufpreises der Abschluss des Verkaufs. Über den Käufer und die Kaufsumme wurde im Vertrag Stillschweigen vereinbart.

Vor einer Woche wurde inzwischen das Kunstwerk von Achim Kühn, die Innengestaltung der Kirche, aus dem Kirchgebäude herausgenommen. Es wurde an anderer Stelle eingelagert und soll später in einer neu entstehenden Kunsthalle präsentiert werden. Die Künstlerfamilie hat dieser Neuaufstellung zugestimmt.

Die Herausnahme geschah aus Sicherheitsgründen. „Trotz diverser Maßnahmen zum Schutz des Gebäudes wurde die Verlagerung des Kunstwerks aus der ehemaligen Kirche nötig“, sagte Propst Gregor Giele. „Es gab zunehmend Probleme mit Einbrüchen und Metalldieben. Graffiti tauchte im Innern des Gebäudes auf. Wir mussten Vorsichts-maßnahmen treffen. Es war höchste Zeit.“

Die Auslagerung der Kunst gibt nun dem Erwerber die Möglichkeit, das Gebäude abzureißen.

Der Leipziger Propst ist froh, dass dieses Kapitel in der Geschichte der Propsteigemeinde nun zu seinem Ende gekommen ist. „Die Gemeinde“, sagt Propst Giele, „blickt auf diesen Abschluss mit Erleichterung und mit Melancholie. An dem Gebäude hängen viele Erinnerungen.“


Hintergrund:

Mit dem Bau der neuen Propsteikirche ging ein lang gehegter Wunsch der Leipziger Propsteigemeinde in Erfüllung. Die mehr als 300 Jahre alte zentrale katholische Gemeinde Leipzigs verlor im Jahr 1943 ihre 1847 errichtete neogotische Kirche bei einem Bombenangriff. Gegen das Versprechen der SED-Machthaber, den Bau einer neuen Kirche am alten Ort errichten zu dürfen, willigte die Gemeinde in die Sprengung der schwer zerstörten Kirche ein. Nach der Sprengung im Dezember 1954 zogen die SED-Behörden das Versprechen zurück. Erst Ende der 1970er Jahre wurde eine Baugenehmigung für ein sumpfiges Gelände außerhalb der Innenstadt erteilt. Die 1980 eingeweihte zweite Propsteikirche wies schon nach wenigen Jahren Schäden auf, die schließlich untragbar wurden. Neben dem spürbaren Wachstum der Gemeinde machten sie einen Neubau notwendig. Am 9. Mai 2015 wurde die neue Kirche geweiht.

Die Leipziger Pfarrei St. Trinitatis ist in den letzten 20 Jahren von 1.934 auf mehr als 4.800 Mitglieder angewachsen zur inzwischen stärksten Pfarrei des Bistums Dresden-Meißen. Der Standort des Neubaus in der Innenstadt liegt unweit der ursprünglichen, ersten Propsteikirche. 4,4% der Einwohner Leipzigs sind katholisch. Ihr Anteil an der Bevölkerung ist in den letzten Jahren gewachsen.



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