Auf Jesu Frage "Liebst du mich?" mit der ganzen Existenz antworten
Bischof Heinrich Timmerevers weihte am 8. Juni in der Kathedrale Peter Mross zum Priester
Dresden, 08.06.2019: In einem feierlichen Pontifikalamt weihte Bischof Heinrich Timmerevers heute Vormittag Peter Mroß (34) zum Priester.
Bevor die festliche Liturgie begann, erzählte der Schirgiswalder Kaplan Lukasz Puchala, der vor einem Jahr ebenfalls in der Dresdner Kathedrale zum Priester geweiht worden war, von seinem Weg. Er habe seine Priesterweihe als Geschenk und als Höhepunkt seines Lebens empfunden, aber bereits am Tag danach gemerkt, mit welchem Reichtum sein Leben weitergehe, da er Menschen mit Christus und Seinem Segen in Berührung bringen dürfe."Wir wissen nicht, wie die Gestalt der Kirche in 40 Jahren aussehen wird, aber bleiben wird die Frage des Herrn: 'Liebst du mich?'", nahm Bischof Heinrich in seiner Predigt Bezug auf das zuvor verkündetet Evangelium, in dem Petrus vom auferstandenen Jesus dreimal gefragt wird: "Liebst du mich?" (Joh 21) Die Antwort auf diese Frage betreffe die ganze eigene Existenz. Im Rahmen der Weihe verspreche der Kandidat seine Bereitschaft, "die Gemeinde des Herrn umsichtig zu leiten" - aber "wie sieht ein leitender Pfarrer nach dem Bild Jesu aus? Wohin will Gottes Geist uns führen? Darum müssen wir immer wieder ringen in der Gewissheit, dass Gottes Geist uns führt", ermutigte der Bischof. Auch bezüglich der Schriftauslegung und der Unterweisung im Glauben gelte es, "dass wir uns immer mehr mit dem verbinden, was Gottes Geist uns sagt". Die dreimalige Frage "Liebst du mich?" sei eine liebe-volle Frage an alle, die Christus auf irgendeine Weise folgen wollen. "ER wird uns den Weg zeigen, auf welche Weise wir Ihm folgen sollen", so Timmerevers.
"Bist du bereit...?"
Der Weihekandidat verspricht dem Bischof und seinen Nachfolgern die Treue.
Während die gesamte Gemeinde in der Allerheiligenlitanei alle Heiligen um ihre Hilfe bittet, liegt der Weihekandidat am Boden - Zeichen der Demut und der Bereitschaft, sich ganz von Gott in Dienst nehmen zu lassen.
Die Handauflegung durch den Bischof ist ein wichtiger Bestandteil der Weiheliturgie.
Anschließend legen dem Neugeweihten auch alle in der Kirche anwesenden Priester segnend ihre Hände auf - darunter auch Florian Mroß (r.), der vor zwei Jahren zum Priester geweihte leibliche Bruder von Peter Mroß.
Traditionell hilft der Heimatpfarrer - hier der Wittichenauer Pfarrer Wolfgang Kresák - dem Neugeweihten beim Anlegen des Messgewandes.
Anschließend überreicht der Bischof dem Neugeweihten Kelch und Hostienschale - Zeichen des priesterlichen Dienstes in der Eucharistiefeier.
Der mitbrüderliche Friedensgruß des Bischofs beendet den Weiheakt.
Der Neupriester Peter Mroß steht in der Eucharistiefeier neben dem Bischof im Kreis der Konzelebranten.
Am Ende des feierlichen Weihegottesdienstes spendet der Neugeweihte den Primizsegen.
(v.l.) Bischof em. Joachim Reinelt, Diakon Timo Niegsch, Bischof Heinrich, Neupriester Peter Mroß, Kaplan Florian Mroß.
Peter Mroß wurde in Hoyerswerda geboren und wuchs in Wittichenau auf. Zunächst absolvierte er Ausbildungen zum Vermessungstechniker und in Softwaretechnologie, bevor der sorbische Priesteramtskandidat in Erfurt und Rom Theologie studierte. Sein Gemeindepraktikum absolvierte er in der Pfarrei Heilige Familie in Dresden-Zschachwitz. Als Diakon war Peter Mroß in der Pfarrei Heilige Apostel Simon und Juda, Crostwitz, eingesetzt. Den Ort seiner ersten Kaplanstelle erfährt er in den Tagen nach der Priesterweihe.
Fotos + Text: Elisabeth Meuser