40 Jahre Mutter-Teresa-Schwestern in Chemnitz
Festgottesdienst mit Bischof Heinrich am Montag, 18. Dezember, um 18 Uhr in der St. Joseph-Kirche
Chemnitz. Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Niederlassung der Mutter-Teresa-Schwestern in Chemnitz wird am Montag, 18. Dezember 2023, um 18 Uhr zu einem Festgottesdienst mit Bischof Heinrich Timmerevers in die St. Josephskirche (Ludwig Kirsch Straße 19) auf dem Sonnenberg eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst ist ab 19 Uhr ein Empfang im Gemeindezentrum geplant.
Vor vierzig Jahren, am 18. Dezember 1983, hat Mutter Teresa von Kalkutta in Karl-Marx-Stadt eine Niederlassung ihrer Schwestern auf dem Sonnenberg eröffnet, nachdem sie im Jahr zuvor die Stadt besucht hatte. „Arme in der DDR“ - das war für die Verantwortlichen der Stadt schwer zu verwinden, aber einer Friedensnobelpreisträgerin konnte man nicht die Tür weisen. Trotz aller politischen Widrigkeiten hat Mutter Teresa sich persönlich dafür eingesetzt, dass bedürftigen Menschen in Chemnitz Hilfe und Unterstützung zugesichert wird. Seitdem haben die Schwestern in ständig wechselnder Besetzung unzähligen Menschen zur Seite gestanden. Mit ihrem leisen und aufopferungsvollen Dienst haben die Ordensfrauen den Sonnenberg seitdem mitgeprägt.
Dieses jahrelange diakonische Engagement verdient es auch im Sinne des Mottos der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 „C the unseen“, in den Blick genommen zu werden. Die Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz möchte deshalb zusammen mit Vertretern der Stadt, des Sozialwesens, der Ökumene, der Kulturhauptstadt und vielen Unterstützern und Begünstigten den Schwestern mit der Gottesdienstfeier und dem Festakt zum Jubiläumstag danken.
Die Suppenküche der Ordensniederlassung für Bedürftige bleibt am Jahrestag dennoch nicht kalt: Der Rotary Club Chemnitz-Tertia übernimmt zu diesem Termin die Arbeit der Schwestern und kocht an ihrer Stelle die Mahlzeiten für die Gäste.
Zur Geschichte der Mutter-Teresa-Schwestern in Chemnitz
Am 18. Dezember 1983 eröffneten vier Ordensfrauen der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ eine Niederlassung in der Chemnitzer Markusstraße. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung der DDR Regierung war dies möglich geworden. Sie besuchten Alte, Hilfsbedürftige und Alleingelassene, erledigten Einkäufe für sie, putzten, beteten mit Kranken und Sterbenden – immer argwöhnisch beobachtet von staatlicher Seite. Später wurden die Räumlichkeiten um ein zweites Appartement im gleichen Haus erweitert. Hier nahmen die Schwestern Alte und Sterbenskranke auf und begleiteten sie auf ihrem letzten Lebensweg.
Nach 1990 wurden auch diese Räumlichkeiten bald zu eng und der Gemeinschaft sollte ein größeres Platzangebot zur Verfügung gestellt werden. Am 7. Juli 1994 konnte durch das Bistum Dresden-Meißen eine alte Fabrikantenvilla an der Gießerstraße – Ecke Dresdner Straße gekauft und umgebaut werden.
Im Februar 1995 konnten die Schwestern von der alten Mission in der Markusstraße in die neuen Räume umziehen. Aufopferungsvoll kümmern sich die vier Ordensschwestern hier um sozial Benachteiligte, Senioren und Kranke und begleiten Sterbende. Sie verteilen Lebensmittel und betreiben eine kostenlose Suppenküche für Bedürftige. Außerdem gehen sie auch täglich an soziale Brennpunkte und bieten ihre Hilfe an.
Mutter Teresa besuchte nochmals vom 27. bis 29. September 1984 und am 18./19. März 1988 Chemnitz. Seit der Neugründung der Chemnitzer Pfarrei am 22. April 2018 trägt sie den Namen Heilige Mutter Teresa Chemnitz.
Die Missionarinnen der Nächstenliebe
1950 rief Mutter Teresa den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“ offiziell ins Leben. Am 19. Oktober 2003 wurde die 1997 verstorbene Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen und am 4. September 2016 erfolgte durch Papst Franziskus die Heiligsprechung Mutter Teresas von Kalkutta auf dem Petersplatz in Rom.
Im Jahr 1979 gründeten Schwestern Mutter Teresas die erste deutsche Niederlassung in Essen. Weitere Häuser entstanden in Berlin-Kreuzberg, Chemnitz, Mannheim, Hamburg, München und Frankfurt am Main.