"Geistige Inspiration mit nach Hause weitertragen"
Jugendfestival mit Papst Franziskus in Portugals Hauptstadt startet heute
Lissabon/Dresden. Am 37. Weltjugendtag in Lissabon (Portugal), der am heutigen 1. August offiziell beginnt, nimmt auch eine gemeinsame Pilgergruppe mit 240 jungen Leuten aus den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz teil. Insgesamt sind aus Deutschland über 8.300 junge Pilgerinnen und Pilger nach Portugal gereist, um zusammen mit rund 350.000 Jugendlichen aus aller Welt, über 860 Bischöfen und Papst Franziskus bis zum 6. August 2023 ein großes Glaubensfest zu feiern.
Die Schülerin Emilie Pardula (16 Jahre) aus Dresden berichtet von den „Tagen der Begegnung“ in den portugiesischen (Erz-)Bistümern, die dem zentralen Glaubensfest in Lissabon vorausgingen. Sie sagt: „Ich erhoffe mir beim Weltjugendtag eine Weiterentwicklung und neue Erkenntnisse, die für mein Leben hilfreich sein können. Mich hat in den Tagen, in denen wir schon hier in Portugal sein dürfen, diese automatische Gemeinschaft fasziniert: Egal ob man sich kennt oder nicht, man gehörte zusammen. Alle waren offen, Gespräche zu führen und neue Leute kennenzulernen. Ich freue mich auch jetzt schon darauf, die positiven geistigen Inspirationen mit nach Hause weitertragen zu dürfen und sie für die Gemeinde und in der Jugend umzusetzen.“
Raum zum Austausch über Gott und die Welt
Weihbischof Johannes Wübbe, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz (Osnabrück), der die deutsche Delegation von 17 Bischöfen – darunter auch Bischof Heinrich Timmerevers aus Dresden – anführt, sagte zur Auftakt-Pressekonferenz in Lissabon: „Weltjugendtage sind Orte der Begegnung, des Austauschs über ‚Gott und die Welt‘ und für viele im Rückblick ein prägendes Erlebnis in ihrer eigenen Biographie. Das geschieht in einer Situation der Kirche, die in einer sehr tiefen Krise steckt. Umso wichtiger ist der Weltjugendtag. Er kann allein die Kirche in Deutschland nicht grundlegend erneuern, aber es sind die vielen jungen Menschen, die hier nach Lissabon gekommen sind und mir persönlich Mut machen. Trotz Krise sind sie hier. Trotz Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche haben sie sich auf den Weg gemacht. Trotz so vieler Skandale sagen sie, wir machen mit.“ Weltjugendtage hätten nicht ausgedient: „Sie sind aktueller denn je, um die Botschaft Gottes in unsere Welt hineinzubuchstabieren.“ Weihbischof Wübbe ergänzt: „Papst Franziskus hat immer wieder betont, wie wichtig ihm der Weltjugendtag und die Begegnung mit den Jugendlichen sind und dass er kommen wird. Wir freuen uns sehr, dass er ab morgen in Lissabon sein wird, um diesen ersten Weltjugendtag nach der Pandemie zu feiern.“
Jugendliche aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg seit 24. Juli unterwegs
Die gemeinsame Pilgergruppe aus den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz ist am 24. Juli in fünf Reisebussen zur rund 2.600 Kilometer langen Reise nach Portugal aufgebrochen. Zu sogenannten „Tagen der Begegnung“ zum Kennenlernen von Land und Leuten waren die Jugendlichen zunächst vom 26. bis 31. Juli Gäste im Bistum Porto. Heute strömen alle Pilgergruppen nun in die Hauptstadt Lissabon zum Treffen mit Papst Franziskus. Bischof Heinrich Timmerevers aus Dresden nimmt gemeinsam mit den Jugendlichen seiner Region am Weltjugendtag teil.
Bei einem großen Fest des Glaubens wird die Begegnung in Lissabon geprägt sein von gemeinsamen Gottesdiensten, Festivalstimmung, neuen Freundschaften, Beten, Singen und Tanzen. Höhepunkt dieser Tage sind zunächst die abschließende zentrale Abendandacht – die sogenannte Abendvigil – und eine gemeinsam unter freiem Himmel verbrachte Nacht aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ehe der Weltjugendtag am darauffolgenden 6. August mit einem großen Abschlussgottesdienst mit dem Heiligen Vater endet.
Wissenswertes zum Weltjugendtag
Die Jugendlichen Pilger aus dem Bistum Dresden-Meißen werden über den Instagramkanal www.instagram.com/jungesbistumddmei während des Weltjugendtags von ihren Eindrücken und Erfahrungen berichten.
Die Weltjugendtage gehen zurück auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II, der 1984 zum „Internationalen Jubiläum der Jugend“ nach Rom eingeladen hat. Seitdem finden alle zwei bis drei Jahre internationale Weltjugendtage für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 35 statt. Das Motto des diesjährigen Weltjugendtags lautet nach einem Zitat aus dem Lukasevangelium "Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg" (Lk 1, 39)
Mehr als 350.000 junge Menschen werden dazu erwartet. Bisherige internationale Weltjugendtage fanden unter anderem in Panama (2019), Krakau (2016), Rio de Janeiro (2013), Madrid (2011), Sydney (2008) und Köln (2005) statt.
Der Weltjugendtag im Internet: www.wjt.de