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Bistum Dresden Meissen
Ruhepause beim Klettern © Claudia Leide
17. Juni 2024

„Ob wir das schaffen…??“

Kleiner Kletterbericht vom 08. Juni 24 im Rubiconpark bei Leipzig

Leipzig. Die „Himmelsleiter“ ist ein bekanntes Bild der alttestamentlichen Bibel: Im Traum sieht Jakob eine Leiter vom Boden bis in die Höhe. Sie verbindet sinnbildlich Himmel und Erde miteinander. In der Kunst steigen Engel häufig schwebend auf und nieder. Ganz so leichtfüßig geht es nicht zu, wenn am Klettertag für Paare die „Himmelsleiter“ zu zweit und angeseilt erklommen werden soll. Aber das Sinnbild passt: Als Angebot für Paare (auch) in der Ehevorbereitung suchen Zwei miteinander danach, wie Himmel und Erde in der eigenen Partnerschaft zusammenkommen können. Gute Teamwork, gegenseitige Unterstützung, klärende Absprachen und mehr werden gebraucht, damit Stufe für Stufe emporgeklettert werden kann. Die eigenen Grenzen und Befürchtungen, aber auch Mut und Zutrauen stellen sich direkt ein: Ich schaffe das nicht – wir schaffen das – ich helfe dir – ich traue mich nicht – wir können es zu zweit – …

Aufeinander verlassen können

Schnell wird klar, dass sich diese Erfahrungen direkt auf den Beziehungsalltag miteinander übertragen lassen: „Wie können wir uns aufeinander verlassen? Wer geht voran, wer stützt? Wie gehen wir mit unseren Grenzen um? Was verbindet und trägt, „sichert“ uns?“ Die Himmelsleiter ist nur eine von mehreren kletteraktiven Herausforderungen, denen sich die Paare an diesem Tag stellen. Dabei werden sie zu ihrer Sicherheit von Mitarbeitern des Rubiconparks gut begleitet. Das Klettern wechselt sich ab mit Zeiten, in denen die Paare sich über ihre Erfahrungen austauschen. Es ist bewegend, diesen Wechsel von gemeinsamem Wage-Mut und persönlichem Gespräch zu erleben. Der körperliche Zugang über das gemeinsame aktive Handeln führt spürbar und manchmal direkter zu den ermutigenden und herausfordernden Paarthemen als z.B. eine eher an den Kopf gestellte Fragerunde. Zudem schwingt die Kernfrage: Was genau sie denn verbindet und trägt, durch die Erfahrung des Angeseilt-Seins selbstverständlich und konstant den ganzen Tag über mit.

Partnerschaft kein Alleingang

Dass eine Partnerschaft kein „Alleingang“ sein kann, sondern auf Unterstützung durch andere angewiesen ist, gehört zu einer weiteren Erfahrung. Am Ende verbindet alle Paare ein Segensgebet, in dem die Kraft Gottes für den weiteren Weg erbeten wird. Ein intensiver Tag, der allen ganz sicher nicht nur über den in den nächsten Tagen ziehenden „Muskelkater“ in Erinnerung bleiben wird.  Bis auf ein Paar werden alle anderen 2024 noch ihr großes Fest der Hochzeit feiern und haben den Klettertag bewusst als alternative Vorbereitung darauf genutzt. Offensichtlich haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Vorstellungen, was sie stärken kann und wozu sie sich einladen lassen. Schön, dass sieben Paare diesen Zugang für sich gefunden haben. Er soll auch 2025 wieder ermöglicht werden.

Text und Bilder: Claudia Leide

 

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