„Bunte 15“ in Chemnitz eingeweiht
Caritas und Salesianer unter einem Dach
Chemnitz. Mit einer Feierstunde ist am 18. September in Chemnitz die „Bunte 15“, eine Einrichtung der Caritas und der Salesianer Don Boscos, eingeweiht worden. Sie ergänzt die kirchlichen sozialen Angebote im Stadtteil Sonnenberg.
Helle Räume empfangen den Besucher. Noch stehen die Umzugskisten in der Bunten 15. Der Name der Einrichtung verdankt sich der Hausnummer in der Ludwig-Kirsch-Straße im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg – und bunt soll es hier allemal zugehen. Nach zweijähriger Bauzeit konnte das Haus nun seinen zukünftigen Nutzern, dem Caritasverband für Chemnitz und Umgebung und den Salesianern Don Boscos, übergeben werden. Dabei war die Sanierung des Altbaus alles andere als einfach. „Es war keine leichte Aufgabe“, berichtet Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich. „Die marode Bausubstanz des Hauses wurde aufwändig saniert, das Treppenhaus musste völlig neu errichtet werden.“ Dennoch ist ein wahres Schmuckstück entstanden.
Kosten am Ende: Knapp 2,2 Millionen Euro, finanziert durch den Diözesancaritasverband, die Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung (254.000 Euro), das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken (47.500 Euro) und die Konrad-Martin-Stiftung (30.000), die dem Bonifatiuswerk nahesteht. „Wir danken allen, die uns geholfen haben“, so Direktor Mitzscherlich.
Den jungen Menschen nah sein
Verschiedene soziale Einrichtungen haben in der Bunten 15 ihren Platz gefunden. Im Erdgeschoss werden die Salesianer ihre Familienbildung „Wombats“ betreiben, die das Angebot für Jugendliche im benachbarten Don-Bosco-Haus ergänzen soll. Eingezogen sind auch die Schwangerschaftsberatung des Caritasverbandes für Chemnitz und Umgebung sowie die Migrationsberatung für Erwachsene, wie Geschäftsführerin Sabine Geck erklärt. Weiterhin gibt es eine Wohnung, ganz oben werden die Salesianer selbst einziehen.
„Vorher haben wir am Stadtrand gewohnt, schön im Grünen“, sagte Pater Albert Krottenthaler, Oberer der Niederlassung der Salesianer Don Boscos in Chemnitz. „Das meint Papst Franziskus aber nicht, wenn er sagt, Kirche müsse an die Ränder gehen. Wir müssen vielmehr da sein, wo die Menschen sind.“ Der Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer, Pater Reinhard Gesing, sieht das ähnlich. „Die Frage war für uns, wo sind wir den Menschen am nächsten, vor allem den jungen Menschen, die Unterstützung für ihr Leben erfahren sollen.“ Deshalb sei die Wahl auf diesen Ort gefallen.
Ein weiterer Farbtupfer kirchlichen Lebens
„Bunt war es auf dem Sonnenberg schon immer“, meinte der neue Chemnitzer Propst, Benno Schäffel, bei der Einweihung. „Jetzt ist ein weiterer Farbtupfer kirchlichen Lebens dazugekommen.“ Kirche müsse wie Jesus zu den Menschen gehen. Dafür brauche es nicht unbedingt einen Taufschein, aber Hände, die zupacken und gestalten.
Mit der Bunten 15 setzen die Caritas und die Salesianer Don Boscos die fast 30-jährige gute Zusammenarbeit auf dem Sonnenberg fort. „Solch ein Projekt hätten wir allein nie geschafft“, sagte Pater Krottenthaler und bedankte sich besonders bei der Caritas-Baureferentin Anja Glöckner, die die Sanierung und den Umbau des Gebäudes mit viel „Geduld und Fachkompetenz“ begleitet habe. Eine Überraschung gab es am Schluss für Maria Grund, die seit 1976 für die Schwangerschaftsberatung der Caritas in Chemnitz tätig war. Sie erhielt aus den Händen von Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich das Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Caritasverbandes.
Andreas Schuppert