"Alles darf sein, wie es ist..."
Rückblick auf das Treffen der Paare, die seit 10 Jahren verheiratet sind - am 23. November in Dresden
Nicht jeden Tag findet sich ein Schreiben des Bischofs im eigenen Briefkasten. Wenn Paare allerdings 10 Jahre miteinander verheiratet sind, ist das ein sehr guter Anlass für eine persönliche Einladung. Die Ehepaare, die sich am vergangenen Samstag, 23. November, im Haus der Kathedrale in Dresden zu einem gemeinsamen Vormittag und Begegnung mit Bischof Heinrich Timmerevers eingefunden hatten, sind seiner Einladung gerne gefolgt. Ihre Kinder waren selbstverständlich mit eingeladen, und so waren die neuen Räume bald mit dem munteren Stimmengewirr von über 100 großen und kleinen Menschen erfüllt. Ankommen können bei einer Tasse Kaffee oder Tee, begleitet von live Klaviermusik und in Ruhe die Kinder bei verschiedenen Betreuungsangeboten unterbringen – so begann das Treffen der Paare, die im Jahr 2019 seit 10 Jahre verheiratet sind. Von Bautzen, Chemnitz, Zwickau, Leipzig und noch mehr Orten unseres Bistums waren die Paare und Familien angereist und nahmen in kleinen Tischgruppen Platz. Nach der offiziellen Begrüßung durch Bischof Timmerevers gab es eine Runde zum Kennenlernen der anderen Paare am Tisch. Mit humorvollen Fragen im Rückblick auf die eigene Hochzeit vor 10 Jahren kam das Gespräch schnell in Gang, durchaus mit Gelächter an die Erinnerungen durchzogen.
Stärkung auf dem Weg als Paar zu erfahren und einander zu stärken, das ist das Anliegen, das diese Begegnungstreffen ins Leben gerufen hat. Ein Ehepaar aus der Fokolarbewegung, das selbst seit 27 Jahren verheiratet ist, gab Anteil an seinen persönlichen Erfahrungen durch die Höhen und Tiefen der eigenen Ehegeschichte und des Lebens hindurch. Ihren bewegenden Beitrag betteten sie in verschiedene moderne Lieder ein, die in musikalischer Weise die eingebrachten Erfahrungen passend beleuchteten. Zugleich eröffneten sie den Paaren Freiraum, ihre eigenen Erfahrungen zu bedenken und sich zusammen darüber auszutauschen. Im Anschluss hatten die Tischgruppen Gelegenheit, nochmals über erfahrene Stärkungen und Unterstützungen ins Gespräch zu kommen und eigene Anregungen zu formulieren. Im Fishbowl mit Bischof Heinrich Timmerevers konnte manches davon für alle zum Gewinn ausgesprochen werden, wobei deutlich wurde, dass der Phantasie für kleine gemeinsame Auszeiten keine Grenzen gesetzt sind. Darüber hinaus wurden auch weitere Aspekte formuliert, die Paaren heute für ein gelingendes Leben ihrer Partnerschaft am Herzen liegen und was sie sich hierbei auch von der Kirche wünschen.
(© Bistum Dresden-Meißen, Norman Reitner)
Nachdem die Kinder, zum Teil nach dem Besuch des Verkehrsmuseums, wieder dazugekommen waren, wurde der Raum so umgestaltet, dass er eine gute Atmosphäre für die Zeit des Innehaltens und der Segnung eröffnete. Ausgehend vom biblischen Text des „Sorget euch nicht um den morgigen Tag…“ führte Bischof Timmerevers aus, dass „auch in Partnerschaft alles so sein darf, wie es ist, aber nichts so bleiben muss…“ Das mache Mut, das Leben in seinen vielfältigen Herausforderungen anzunehmen und im Vertrauen aufeinander und auf Gott den nächsten Schritt zu wagen. Ein gemeinsames Mittagessen rundete das Treffen ab, garniert mit vielen Rückmeldungen, die deutlich machten, dass viele Paare gestärkt für ihren Weg wieder in den Alltag aufbrachen.
Im O-Ton einer Mailrückmeldung: „…wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für das tolle 'Treffen der Paare' am vergangenen Samstag bedanken! Es war wirklich eine Bereicherung für uns und toll organisiert. Es hat rundum alles perfekt gepasst. Vielen, vielen Dank, dass wir dabei sein durften! Wir haben das eine oder andere neu für uns entdeckt bzw. wurden wir in vielen Dingen bestätigt und sind gestärkt aus diesem Vormittag wieder nach Hause gefahren.“
Claudia Leide