Aus Sachsen nach Taizé
Jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmern blicken auf ihre Herbstfahrt im Oktober nach Taizé zurück
Chemnitz/Taizé (Frankreich). In der ersten Herbstferienwoche sind wir, eine Gruppe Jugendlicher voller unterschiedlicher Hintergründe und Konfessionen aus Chemnitz, Dresden, Freiberg und Radebeul, zusammen nach Taizé gefahren. Taizé ist ein kleines Dorf im Burgund im Osten Frankreichs. Die dort ansässige „Communauté“ hat sich über Jahrzehnte aus einer kleinen Gemeinschaft zu einem großen internationalen Jugendtreff entwickelt, welchen jede Woche hunderte und in den wärmeren Jahreszeiten tausende Menschen besuchen.
In der Versöhnungskirche der Brüder-Gemeinschaft von Taizé herrscht ein einzigartiges Ambiente, dass in keiner lokalen ‚Nacht der Lichter‘ nachgestellt werden kann (Wir werden es am 23.11.24 in der Markuskirche Chemnitz und am 19.11.24 in der Jugendzentrum-Jugendkirche Dresden am Trinitatisplatz 1 trotzdem versuchen). Dieses Ambiente möchten wir euch gerne beschreiben und wenn es euch gefällt, freuen wir uns, wenn ihr uns nächstes Jahr auf unserer Reise nach Taizé begleitet.
Tägliche Beobachtung Nr. 1:
Jeden Abend spannten zwei der dort Freiwilligendienst leistenden Jugendlichen Schnüre durch die Kirche, damit alle Gebetshocker und Stühle der Brüder gerade, zentral und symmetrisch im Mittelgang stehen. Und jeden Morgen kommen die Brüder herein, nehmen die Hocker, drehen sie, bewegen sie und setzen sich dann hin.
Dies ist ein perfektes Beispiel für Taizé, denn Taizé ist im Grunde sehr strukturiert und durchorganisiert, bietet aber in allen Elementen gelebten Freiraum.
Tägliche Beobachtung Nr. 2:
Morgens läuten 8:15 Uhr die Glocken zum ersten Gebet und in jeder Gebetszeit gibt es eine Stille. Im Kontrast dazu steht aber die oberflächlich betrachtete Unruhe auf dem weiträumigen Gelände, die fast an Chaos grenzt. Das Läuten geht morgens oft fünfzehn, manchmal aber auch nur zehn Minuten. Oder: Die obengenannte Stillezeit im Gebet wird von einem der Brüder ‚nach Gefühl‘ beendet und kann so zwischen 6 und bis zu 12 Minuten variieren.
Auch hier wieder: Ermöglichte Individualität innerhalb eines strukturierten Rahmens.
Und genau dies macht Taizés einzigartige Atmosphäre aus, sie beruhigt und ist gleichzeitig doch ereignisreich. Man kann in der Kirche zur Ruhe kommen und ganz bei sich sein. Trotzdem lernt man täglich neue Leute kennen, wenn man es will. Das ‚Oyak‘ bietet den internationalen Treffpunkt und der ‚Taizé-Twister‘ eine spielerische Form dazu.
All diese Dinge machen aus, dass wir uns hier einfach wohlfühlen. Am Ende dieser Woche ist Taizé für uns und - wir sind sicher, auch alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer - ein Stückchen Zuhause geworden.
Redaktionelle und inhaltliche Mitwirkung: Joschka Günther, Elisabeth "Pilz" Tischdorf, Wiebke C. Strobel, Johannes Köst und Alexander Stocker