„Bäume der Veränderung pflanzen“
Katholikenrat startete am 5. September Umwelt-Initiative „Allianz für die Schöpfung“
Coswig. Eine „Allianz für die Schöpfung“ hat der Katholikenrat im Bistum Dresden-Meißen am Sonnabend, 5. September, in Coswig ausgerufen. Mit der Initiative möchte das höchste Laiengremium der Diözese das Thema Umweltschutz kontinuierlich in der kirchlichen Öffentlichkeit im Bewusstsein halten. Erstunterzeichner des Papiers waren Bischof Heinrich Timmerevers, Mitglieder des Katholikenrats im Bistum Dresden-Meißen, Vertreterinnen und Vertreter Geistlicher Gemeinschaften, Pfarreien, kirchlicher Initiativen und Verbände sowie Familien und Einzelpersonen. Mit einer „Freiwilligen Selbstverpflichtung“ wird dabei zu einer stärkeren Selbstreflexion des eigenen Lebensstils und Konsumverhaltens aufgerufen.
Katholikenratsvorsitzende Martina Breyer ermutigte zum aktiven Handeln: „Es ist Zeit, Bäume der Veränderung zu pflanzen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.“ Papst Franziskus habe das Thema Umweltschutz in seiner Enzyklika „Laudato Si“ zur „Chefsache“ gemacht. Die Probleme der Naturverschmutzung und die damit unmittelbar verbundene Frage der sozialen Gerechtigkeit weltweit könnten nicht länger hinausgeschoben werden. „‘Nein, da kann man nichts machen‘ – das trifft nicht mehr“, so Martina Breyer. „Wenn viele sich ihres Lebensstils bewusst machen, ändert sich ihre Haltung. Ich bin überzeugt, dass unser Umfeld das spüren wird.“
Die Mitglieder der Allianz verpflichten sich unter anderem dazu, „durch eine veränderte Lebensweise“ zum Umweltschutz beizutragen, den Verbrauch von Ressourcen „durch konkretes und umsichtiges Handeln“ zu reduzieren und die Energiewende „durch politisch-gesellschaftliches Engagement“ zu unterstützen. Auch das Gebet „für die Bewahrung der Schöpfung“ gehört zum Sechs-Punkte-Plan.
„Ich bin froh, dass unser Katholikenrat sich dieses Thema zu eigen gemacht hat“, so Bischof Heinrich. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Industriestaaten bemerkte der Bischof, der Lebensstandard der Menschen habe sich in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert. „Kann das immer weiter gesteigert werden?“ – so der Bischof, der zugleich seine Beobachtung festhielt, den Menschen „fehlen die Kräfte, sich selbst zu beschränken. Die Schöpfung gibt uns unendlich viel. Wir müssen uns fragen: nehmen wir nur, oder geben wir auch?“
Eröffnet wurde die Ausrufung der „Allianz für die Schöpfung“ mit einem Schöpfungslob in der Heilig Kreuz-Kirche in Coswig. Im Anschluss stand neben einer Podiumsdiskussion auch ein Vortrag mit Dr. Georg Stoll vom kirchlichen Hilfswerk MISEREOR unter dem Titel „Verantwortungsgemeinschaft für das gemeinsame Haus!“ auf dem Programm.
Text/Fotos: Michael Baudisch