Bischof Heinrich zu Besuch in der Villa Auguste in Leipzig
Hospiz mit stationärem und teilstationärem Angebot sowie ambulantem Brückenteam
Leipzig. Einen Einblick in das Wirken der Villa Auguste in Leipzig haben Hospizleiterin Schwester Beatrix Lewe und Bundesverfassungsrichterin Prof. Dr. Christine Langenfeld als Schirmherrin der Einrichtung dem Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers bei seinem Besuch am 28. Juni gegeben. Die Villa Auguste ist ein Hospiz, das als stationäre und teilstationäre Einrichtung wirkt und zudem ein ambulantes Brückenteam bereithält.
Das stationäre Hospiz richtet sich dabei an Menschen, deren ambulante Versorgung aufgrund einer unheilbaren Erkrankung auch mit externer Unterstützung nicht mehr gewährleistet werden kann. Jährlich werden hier zwischen 160 und 180 Sterbende stationär betreut. Das Angebot steht allen Menschen offen – unabhängig von Nationalität, Religion oder Vermögenssituation. Ein besonderes Augenmerk wird in der Villa Auguste auch auf die Angehörigen und Freunde der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses gelegt. Auch sie sollen hier wertvolle Stunden und Tage in großer Vielfalt genießen können.
Zur multiprofessionellen Begleitung der Gäste zählt die Berücksichtigung physischer, psychischer, sozialer und seelsorgerlicher Bedürfnisse. Hand in Hand arbeitet das Team des Hauses fachübergreifend, um die Vielfalt der Anforderungen erfüllen zu können. Bischof Timmerevers zeigte sich bei seinem Rundgang und im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angetan von der Arbeit des Hauses: "Es ist beeindruckend, einen solchen Ort in seiner Wirkung wahrzunehmen. Der Garten, die Gestaltung des Hauses, seine Mitarbeiterschaft - alles hier strahlt ein Willkommen aus und geht auf die Bedürfnisse der Bewohner ein."
Die Ästhetik des Hauses habe "Wohlfühlräume" geschaffen, ohne "überbordend" zu wirken. Er wünschte dem Haus zugleich weitere Unterstützung: "Es braucht Professionalität, es braucht aber auch das Ehrenamt, um eine solche Einrichtung in der Gesellschaft zu verankern." Ehrenamtliche Helfer sind für die Arbeit des Hauses bereits heute eine wichtige Stütze und unentbehrlicher Teil des Teams. Für Interessierte gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Erstes Tageshospiz Sachsens
Schwerkranke Menschen, die zuhause wohnen bleiben, können unter der Woche tagsüber im Tageshospiz der Villa Auguste vorübergehend besondere Zuwendung erfahren. Sie können Kraft tanken und den Tag in Gemeinschaft verbringen, wodurch auch die pflegenden Zugehörigen entlastet werden. Das Haus hält Platz für acht Tagesgäste bereit. Gemeinsam mit den Pflegerinnen und Pflegern und den ehrenamtlichen Helfern gestalten die Gäste selbstbestimmt ihren Tag. "Wir sind nicht zum Sterben hier, Wir sind hier, um schöne Tage zu erleben" - so brachte ein Tagesgast seinen Eindruck vom Haus auf den Punkt.
Die Abwechslung im Tagesablauf verschafft den Gästen die Möglichkeit, die Isolation aufzubrechen, die häufig infolge einer schweren Erkrankung eintritt. Sie alle haben abends ihren Angehörigen etwas von ihrem Tag zu berichten. Von 8 bis 16 Uhr können die Gäste werktags hier Kraft tanken. Alle Räume sind behindertengerecht, hell und freundlich gestaltet.
"Das Tageshospiz der Villa Auguste ist das erste seiner Art im Freistaat Sachsen. Täglich können hier bis zu 8 Tagesgäste betreut werden." Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen - wie beim stationären Hospiz - 95 Prozent des Tagessatzes, die verbleibenden 5 Prozent müssen mit Hilfe der Stiftung Hospiz Villa Auguste Leipzig für den sogenannten „Eigenanteil“ selbst aufgebracht werden. Zusätzliche Angebote und Projekte müssen ebenfalls durch Spenden abgedeckt werden. Hierzu zählen etwa Musiktherapie, Ergotherapie und Supervisionen.
Ambulante Palliativversorgung
Mit einer „Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung“ bietet die Villa Auguste zudem ein Angebot für Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung. Tobias Wilzki, Koordinator des Brückenteams, erläutert: "Wir wollen Menschen den Wunsch erfüllen, zuhause sterben zu können." Gemeinsam mit dem Umfeld des Begleiteten suchen er und sein Team nach Lösungen, um den Verbleib in der vertrauten, häuslichen Umgebung zu ermöglichen.
Das Brückenteam organisiert dabei die bestmögliche Betreuung in der eigenen Wohnung des Patienten, dem Pflegeheim oder anderen Betreuungseinrichtungen. Ganz wichtig aber sei auch "die Stärkung für die, die es machen", so Tobias Wilzki, in der Regel die Angehörigen oder enge Bekannte. Auch die behandelnden Haus- und Fachärzte sowie die Pflegedienste und Einrichtungen werden einbezogen und auf Wunsch unterstützt. Inzwischen betreut das Brückenteam jährlich mehr als 700 Personen.
Die Villa Auguste will keinen Gewinn erzielen, sondern setzt als gemeinnützige Einrichtung die ganze Kraft und das gesamte Geld für die Hospizarbeit ein. Sr. Beatrix Lewe übergibt die Leitung des Hospizes mit dem heutigen Tag an ihre Nachfolgerin Ivonne Hentschke. Zum Abschied äußerte sie den Wunsch, eine "Sorge-Kultur" müsse im Hospiz-Palliativ-Bereich entwickelt und als "Lernort" weiter gestärkt werden. In einem persönlichen Wort dankte Bischof Timmerevers der scheidenden Geschäftsführerin "für das Zeugnis, das sie gesetzt haben." Auch in Zukunft will sich Sr. Beatrix weiter in der Arbeit der Hospiz-Stiftung der Villa Auguste einbringen.
Michael Baudisch
Träger der Villa Auguste sind:
Hospiz Verein Leipzig e.V.
www.hospiz-leipzig.de/verein
Ökumenische Sozialstation Leipzig e.V.
www.oesst.de
Kongregation Unsere Frau von der Liebe des Guten Hirten (Sitz Innsbruck)
www.guterhirte.de
St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig gGmbH
www.ek-leipzig.de
Caritasverband Leipzig e.V.
www.caritas-leipzig.de
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Leipzig Stadt e.V.
www.awo-leipzig-stadt.de
Stiftung Bethel
www.bethel.de
Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e.V.
www.diakonie-leipzig.de
Mehr Informationen:
https://hospiz-villa-auguste.de