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Bistum Dresden Meissen
Die Boni-Busse sind ein Aushängeschild des Bonifatiuswerkes und in zahlreichen Diasporagemeinden im Einsatz. © Peter Semler / Bonifatiuswerk
13. Januar 2023

Bonifatiuswerk unterstützt Diasporagemeinden mit elf Millionen Euro

Förderbudget für 2023 steht fest: Kinder- und Jugendarbeit bildet einen Schwerpunkt

Paderborn. Mit elf Millionen Euro wird das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in diesem Jahr Projekte in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora fördern. Das hat der Bonifatiusrat als Aufsichtsgremium in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Das Förderbudget bleibt im Vergleich zum Vorjahr konstant.  

Traditionell versteht sich das Bonifatiuswerk als Hilfswerk für katholische Christen in der Diaspora, also in Regionen mit einem geringen Katholikenanteil. „Als Hilfswerk für den Glauben fördern wir gezielt Projekte, die Menschen gerade auch in Zeiten der Verunsicherung mit der Frohen Botschaft auf zeitgerechte Art und Weise in Berührung bringen und die Erfahrung einer Glaubensgemeinschaft ermöglichen“, sagt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. In einer „belastenden Zeit unserer Kirche“ seien viele Menschen auf Sinnsuche. „Ihnen wollen wir zeigen: Die Kirche ist für euch da, sie gibt Orientierung und ist einladend vor Ort.“

Dabei setzt das Bonifatiuswerk mit Sitz in Paderborn auch auf innovative Projekte, um den Menschen Zugänge zu den Inhalten des Evangeliums in der Welt von heute zu ermöglichen. So steht von Pfingsten an eine Firm-App zum kostenfreien Download bereit. Damit möchte das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn die inhaltlichen und organisatorischen Aspekte der Firmvorbereitung bundesweit vereinfachen, stärken und gleichzeitig die pastorale Arbeit vor Ort unterstützen.  

Räume des Glaubens eröffnen

Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe werden Projekte mit 1,8 Millionen Euro unterstützt. Davon fließen 1,6 Millionen Euro nach Deutschland, 162.000 Euro nach Nordeuropa und 64.000 Euro nach Lettland und Estland. Für religiöse Bildungsmaßnahmen in den ostdeutschen Bistümern stehen in diesem Jahr 270.000 Euro bereit, ebenso 370.500 Euro für die Religiösen Kinderwochen (RKW), also religiöse Freizeiten der Gemeinden der ostdeutschen Diözesen. Die katholischen Kindertagesstätten in Ostdeutschland werden vom Bonifatiuswerk mit 550.000 Euro gefördert.

Das Bonifatiuswerk reagiert auch auf eine sich ändernde Diasporasituation: „In einer zunehmend säkularen Gesellschaft geraten gläubige und praktizierende Katholiken in eine zahlenmäßige Minderheit oder eine Art von Glaubensdiaspora“, sagt Georg Austen. Diese Veränderung gelte es wahrzunehmen und zu gestalten, nicht nur zu erleiden. Das ermöglicht das Programm „Räume des Glaubens eröffnen“. In ganz Deutschland fördert es innovative pastorale Projekte, die sich insbesondere an Menschen wenden, die durch die klassischen Angebote der Gemeinden nicht oder nur bedingt angesprochen werden. „Hier sollen Lebenswelt und Evangelium zusammenkommen“, erläutert Monsignore Austen. 30 Projekte werden bereits unterstützt. Darunter eine Tiny Church in Frankfurt am Main (Bistum Limburg), die im Lyoner Quartier, einer vorwiegend durch Bürobebauung geprägten Gegend, Seelsorge möglich machen soll. Im Mai soll die hölzerne Mini-Kirche auf einem Autoanhänger fertig sein. 

Förderung im Bistum für kirchliche Arbeit zur "Kulturhauptstadt Chemnitz"

Zur innovativen Pastoral gehören auch Personalstellen, die in diesem Jahr mit insgesamt 348.000 Euro gefördert werden. In diesem Bereich unterstützt das Bonifatiuswerk gezielt beim Einsatz von qualifiziertem Personal, das durch konkrete pastorale Projekte mit Kreativität und Engagement neue Zugänge zu Kirche und Glauben eröffnen soll. So wird in den kommenden beiden Jahren das Bistum Dresden-Meißen mit 55.000 Euro unterstützt, um eine Stelle „Kulturhauptstadt Chemnitz“ zu finanzieren. Das Kulturhauptstadtjahr 2025 biete den Kirchen große Chancen, sich als gesellschaftlicher Player wahrnehmbar zu positionieren. Gefördert wird auch eine Koordinierungsstelle für die religiösen Kinderwochen. Sie soll die Arbeit aller Beteiligten koordinieren und einen gegenseitigen Austausch fördern. Darüber hinaus soll sie Fortbildungsangebote schaffen und die Religiösen Kinderwochen bekannter machen. 

Weitere 157.500 Euro stehen für das „Praktikum im Norden“ zur Verfügung. Seit 2011 bietet das Bonifatiuswerk einen abwechslungsreichen Freiwilligendienst für junge Menschen in Nordeuropa und dem Baltikum an. Ein weiteres Aushängeschild des Hilfswerkes sind die rapsgelben Boni-Busse, die in den Diasporagemeinden in Deutschland, in Nordeuropa und im Baltikum unterwegs sind. Dafür stehen in diesem Jahr 532.000 Euro zur Verfügung.

1,5 Millionen für Bauprojekte in Deutschland

Der Bonifatiusrat hat darüber hinaus das Budget im Bereich der Bauhilfe für 2023 auf 2,3 Millionen Euro festgelegt. Ebenfalls beschloss das Gremium, für welche Projekte der Haushaltsansatz aus dem Jahr 2022 (2,7 Millionen Euro) verwendet wird. 1,5 Millionen kommen 25 Bauvorhaben der deutschen Bistümer und ihrer Gemeinden zugute. 845.000 Euro fließen in 24 Bauprojekte in Nordeuropa und 295.000 Euro in vier Bauprojekte in Estland und Lettland. Größter Einzelposten in den deutschen Bistümern ist die Sanierung des Don-Bosco-Jugendzentrums im Gemeindezentrum St. Mechthild der Pfarrei Johannes Bosco in Magdeburg. Das insgesamt etwa 1,3 Millionen Euro teure Projekt fördert das Bonifatiuswerk mit 300.000 Euro.  

Manfred Müller, als ehrenamtlicher Präsident des Hilfswerkes seit November im Amt, dankte den Spenderinnen und Spendern. „Auf sie können wir uns verlassen“, sagt der ehemalige Paderborner Landrat. „Das Bonifatiuswerk setzt dieses Spendengeld in den Diasporagebieten effektiv und gezielt zur Linderung sozialer Not, zur Förderung christlicher Projekte und Unterstützung des kirchlichen Gemeindelebens ein. Von der Kreativität und Glaubensbegeisterung der Aktiven in der Diaspora können wir lernen.“ Müller betont, dass sich die Gremien des Bonifatiuswerkes den notwendigen Veränderungen in Kirche und Gesellschaft stellen werden.

www.bonifatiuswerk.de

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