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Bistum Dresden Meissen
30. August 2025

Chemnitz feiert ein Kulturkirchenfest voller Klang, Begegnung und Glaubensfreude

Auftakt am 30. August mit den Bischöfen Heinrich Timmerevers und Tobias Bilz

Chemnitz. Die Vielfalt kirchlichen Lebens in Chemnitz konnten alle Besucherinnen und Besucher am 30. August in der Chemnitzer Innenstadt erleben: zahlreiche Gäste genossen am ersten Tag des Kulturkirchenfest 2025 eine Mischung aus Glauben, Musik, Kunst und Diskussion – und das mitten im Kulturhauptstadtjahr.

Ein Auftakt mit Strahlkraft

Am Samstagvormittag wurde deutlich, dass das Fest weit über kirchliche Grenzen hinauswirkt. Der katholische Bischof Heinrich Timmerevers und sein evangelischer Amtsbruder Tobias Bilz nahmen an der Eröffnung des Programms im Stadthallenpark teil und diskutierten beim Podiumsgespräch über Kirche, Kunst und die säkulare Gesellschaft. Am Nachmittag luden sie zum Gespräch an der Jugendkirche St. Johannes ein. „Das Kulturkirchenfest zeigt, wie Glaube, Kunst und Kultur in unserer Stadtgesellschaft lebendig sind“, betonte Bischof Timmerevers – und sprach damit vielen Teilnehmenden aus dem Herzen.

Musik, die verbindet

Kaum ein Ort in der Innenstadt blieb ohne Musik. Beim großen Chorfestival sangen 20 Chöre auf drei Bühnen. Der Höhepunkt: über 1.500 Sängerinnen und Sänger aus 67 Chören stimmten am Nachmittag gemeinsam auf dem Neumarkt an – unterstützt von der Elblandphilharmonie. Ein Klang, der weit über die Stadt hinausstrahlte.

Auch abseits der Chöre bot das Fest große musikalische Momente, ob nun beim Familienmusical „Albert Schweitzer“, bei Konzerten mit Liedermacher Gerhard Schöne und DSDS-Gewinner Samuel Rösch oder der festlichen Aufführung der „Kronstädter Messe“ in St. Petri.

Ein Fest für alle Generationen

Neben Musik und Gottesdiensten punktete das Fest mit Kreativität und Mitmachaktionen. Auf der Kirchenmeile konnten Familien trommeln, basteln, spielen oder dem Clown LuLu-Lustig begegnen. Auch Zirkus, Puppentheater und Kunstaktionen sorgten für strahlende Kinderaugen. Wer Ruhe suchte, fand sie in der Stille-Oase, bei meditativen Tänzen oder im Abendsegen auf dem Neumarkt.

Gesellschaft im Gespräch

Doch das Fest war nicht nur laut und fröhlich – es war auch nachdenklich. Diskussionsforen und Bibelarbeiten thematisierten Frieden, Digitalisierung und die Rolle von Kirche in einer pluralen Gesellschaft. Auf dem Sachsensofa debattierten Expertinnen und Experten lebhaft über Kinderrechte. Mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Das leere Grab“ zog auch die Auseinandersetzung mit kolonialen Verbrechen viele Interessierte an.

Ein gemeinsamer Abschluss

Morgen, am Sonntagmorgen, versammeln sich um 10 Uhr erneut Hunderte zum ökumenischen Gottesdienst auf dem Neumarkt. Chöre aus Tschechien und Manchester sowie ein Posaunenchor sorgten für festliche Klänge. Das ökumenische Kulturkirchenfest 2025 verwandelt Chemnitz zwei Tage lang in eine Stadt voller Klang, Glauben und Gemeinschaft. Die Mischung aus Spiritualität, Musik, Kultur und Debatte macht deutlich, dass Kirche nicht am Rand, sondern mitten im Leben steht – neugierig, einladend und zukunftsgewandt.

Text/Fotos: Michael Baudisch

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