"Dem Guten beim Wachsen helfen"
Bischof Timmerevers weiht Timo Niegsch in Leipzig zum Priester
Leipzig. Am Sonntag, den 19. Juli ist Timo Niegsch (46) in der St. Bonifatius-Kirche in Leipzig-Connewitz von Bischof Heinrich Timmerevers zum Priester geweiht worden.
Bezugnehmend auf das Matthäus-Evangelium vom Unkraut unter dem Weizen bestärkte Bischof Heinrich in seiner Predigt Timo Niegsch, als Priester die Menschen zum Guten zu ermutigen: "Es ist die Wirklichkeit unseres Lebens, dass es Unkraut und Weizen gibt, und dass sie zusammen wachsen. Es gibt in unserer Welt das Gute und das Böse. Man kann es nicht auseinanderreißen, es gehört zu unserem Leben. Sie werden (als Priester) nicht gesandt als Unkrautvernichter. Sie werden gesandt zu den Menschen, um genau das Andere zu tun - nämlich das Gute zu bestärken."
Timo Niegsch stammt aus Riesa und ließ sich auf dem Weg zum Abitur zum „Facharbeiter Instandhaltungsmechaniker für technologische Ausrüstungen“ ausbilden. Während seines Studiums der Kunstgeschichte, der Philosophie und der Mittelalterlichen Geschichte von 1997 bis 2002 an der TU Dresden beschäftigten ihn Glaubensfragen. Durch einen Glaubenskurs beim damaligen Dresdner Dompfarrer Klemens Ullmann fand Niegsch Anschluss an die Domgemeinde und ließ sich im Frühjahr 2010 vom Dompfarrer taufen.
Ab 2013 besuchte Timo Niegsch in Bamberg das Propädeutikum, den einjährigen Einführungskurs in das Theologiestudium, und studierte anschließend bis 2018 im Spätberufenenseminar Lantershofen. Anschließend wurde er in den Pastoralkurs im Priesterseminar Erfurt aufgenommen. Zuletzt absolvierte er sein Praktikum und seinen einjährigen Dienst als Diakon in der Pfarrei St. Bonifatius Leipzig-Süd. Auch als Priester will er „Mitmensch bleiben und die im Blick behalten, die Schwellenangst haben“, sagt Niegsch. Daher hat er sich als Primizspruch ausgewählt: „Kommt und seht!“ (Joh 1,39)
Der Weihegottesdienst wurde auch auf einer Videoleinwand im Pfarrgarten der St. Bonifatiuskirche und als Livestream im Internet übertragen.
Text und Fotos: Andreas Golinski