Dresdner Haus der Kathedrale wird 25 Jahre alt
Ein Rückblick von Alt-Dompfarrer Klemens Ullmann
Dresden. Das Haus der Kathedrale, unser Gemeindezentrum, wird 25 Jahre alt. Am 25. März 1999 hat es Bischof Joachim Reinelt geweiht. Die Domgemeinde feierte den Umzug von der Schweriner Straße ins neue Quartier im April mit einem großen Gemeindenachmittag.
Der Bau war eine „Ersatzleistung“ des Freistaates Sachsen für das im Krieg zerstörte „Geistliche Haus“ in der Schloßstraße 32. Die Kosten für den Bau übernahm zu einem großen Teil der Freistaat. Damit ist das kirchliche Leben näher an die Kathedrale gerückt und miteinander verbunden.
In der äußeren Gestalt hat das Haus das Aussehen des ehemaligen Kanzleihauses, das Kurfürst August 1665-1567 erbauen ließ. Es war europaweit das erste Verwaltungsgebäude, das errichtet wurde. Hier war die Verwaltung des Landes Sachsen zuhause. 1857 zog die Schlossapotheke ins Erdgeschoss ein. Bis 1945 war das Münzkabinett hier untergebracht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus völlig zerstört. Die Reste der Ruinen wurden 1963 abgetragen, die Tonnengewölbe im Kellerbereich zugeschüttet. Erhalten blieben neben der Stadtmauer der in den Stallhof ragende Eckturm und die sich entlang der Rampe ziehende östliche Außenmauer mit den Fenstern und deren Gittern in der ersten Etage.
Mit der Domgemeinde zog auch der Bischof, das Domkapitel und die Katholische Akademie in das Haus ein. Wohnräume für die Domgeistlichen befinden sich in den oberen Etagen, im Erdgeschoss fand lange Jahre die Benno-Buchhandlung ihren Platz.
Möge von diesem Haus weiterhin ein guter Geist in unsere Stadt gehen und der Segen Gottes über ihm liegen.
Alt-Dompfarrer Klemens Ullmann