Gerechtigkeit und sozialer Frieden im Blickpunkt
Gespräch der Sächsischen Staatsregierung mit den Leitenden Geistlichen der Kirchen
Dresden. Auf Einladung von Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers ist die Sächsische Staatsregierung unter Leitung von Ministerpräsident Michael Kretschmer heute, 9. Dezember, im Haus der Kirche in Dresden mit den Leitenden Geistlichen der Kirchen im Freistaat Sachsen zu einem gemeinsamen Gespräch zusammengekommen. An dem Austausch nahmen die katholischen Bischöfe der Bistümer Dresden-Meißen, Görlitz und Magdeburg sowie die Landesbischöfe der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland teil. Seitens der Staatsregierung waren neben Ministerpräsident Michael Kretschmer auch zahlreiche Ministerinnen und Minister vertreten.
Im Mittelpunkt des Treffens stand der Austausch über die Chancen und Herausforderungen eines gemeinsamen Bemühens um gesellschaftliche Gerechtigkeit und den sozialen Frieden in Sachsen. Das Gespräch knüpft an eine langjährige Tradition des regelmäßigen Dialogs zwischen Staatsregierung und Kirchen an. Das letzte Treffen in dieser Runde fand am 5. Dezember 2023 statt. Ein für Dezember 2024 geplantes Treffen musste aufgrund der damaligen Regierungsbildung kurzfristig abgesagt werden.
Gerechtigkeit und sozialer Frieden als zentrale Themen
Bischof Heinrich Timmerevers betonte im Anschluss an das Treffen: „Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft. Ich denke hier etwa an Projekte im Erzgebirge, in Plauen und in Freital, die kürzlich mit dem Caritas-Sozialpreis prämiert wurden, aber auch an die vielen Menschen, die sich tagtäglich engagieren – in ihren Gemeinden, bei der Caritas und an vielen anderen Orten.“
Ministerpräsident Kretschmer sprach von einem „wichtigen Gespräch“, das von den Mitgliedern der Staatsregierung geschätzt werde. Mit Blick auf die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirchen für den sozialen Zusammenhalt in Sachsen rief er dazu auf, „das 'Wir' in den Mittelpunkt zu stellen“. Es gelte, „das Verbindende zu suchen“. Nur so könnten die aktuellen Herausforderungen gelöst werden. Die Arbeit der Kirchen sei dabei sehr geschätzt. Als Beispiele nannte er speziell den sozialen und den Bildungsbereich.
Landesbischof Tobias Bilz berichtete aus dem Treffen von Überlegungen, Distanzen in der Gesellschaft zu überwinden und einer zunehmenden Individualisierung entgegenzuwirken. Es sei dabei gemeinsame Aufgabe von Kirche und Politik „andere zu sehen“ und in Kommunikation einzutreten. Zugleich müssten Ehrenamt und Subsidiaritätsprinzip gestärkt werden.
Michael Baudisch