„Hilfe bieten, auf die Stimme Gottes zu hören“
18 Frauen und Männer mit dem Dienst als Geistliche Begleiter beauftragt
Dresden. Mit dem Dienst als Geistliche Begleiterinnen und Begleiter hat Bischof Heinrich Timmerevers am Donnerstagabend, 3. April, im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe in der Dresdner Kathedrale 18 Frauen und Männer beauftragt. Diese Form sei „eine Premiere für das Bistum“, so der Bischof. Bislang sei die Beauftragung lediglich in Form einer Urkunde erfolgt. Nun segnete der Bischof die Beauftragten – darunter auch einige Priester und Ordensleute –, übergab ein Kreuz aus Olivenholz und im Anschluss an den Gottesdienst auch das Dokument der offiziellen Ernennungsurkunde.
Bischof Heinrich betonte die Bedeutung dieses Dienstes an den „Gläubigen und allen fragenden Menschen, aber auch darüber hinaus“ und wünschte den Segen und Beistand Gottes. Bei der Tauferneuerung zum Beginn der Messe hatte er an die Taufe als Basis für den Dienst erinnert. In seiner Predigt sprach er davon, dass Geistliche Begleitung in der Begegnung von zwei Menschen entstehe. Sie solle „Raum eröffnen, dass der Herr eintreten kann in das Leben eines Menschen“. Die Beauftragten ermutigte er dazu, „Hilfestellung anzubieten, auf die Stimme Gottes zu hören“.
Suche nach Sinn und Antworten im christlichen Kontext
Mit der Ausbildung der Gruppe war für das Bistum Schwester Petra Maria Brugger von den Sießener Franziskanerinnen als zuständige Referentin beauftragt. Eine weitere Gruppe Geistlicher Begleiterinnen und Begleiter befindet sich aktuell in der Vorbereitung auf diesen Dienst.
Schwester Petra Maria: „Angesichts der gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen suchen immer mehr Menschen danach, wie sie heute verantwortlich aus ihrem Glauben heraus ihren Alltag und ihre gesellschaftliche und persönliche Verantwortung gestalten können. Zudem steigt die Zahl derjenigen, die auf der Suche nach Sinn und Werten auch im christlichen Kontext nach Antworten suchen. Dieser Herausforderung hat sich das Bistum Dresden Meißen gestellt und in den letzten Jahren verstärkt Frauen und Männer verschiedener Altersgruppen und Lebensformen für den Fachdienst Geistliche Begleitung ausgebildet.“
Die Spuren Gottes entdecken
Es ist ein Dienst für Menschen, die auf ihrem persönlichen Reifungs- und Glaubensweg die eigene Gottes- und Christusbeziehung entdecken und vertiefen wollen. In regelmäßigen Gesprächen hilft Geistliche Begleitung die eigenen Fragen und Nöte im Licht des Evangeliums zu deuten und konkrete Umsetzungsschritte für den Alltag und das eigene Leben zu entdecken.
Schwester Petra Maria Brugger sagt: „Der Fachdienst Geistliche Begleitung dient der Wahrnehmung, Klärung und Unterscheidung dessen, was sich im eigenen Leben an äußeren und inneren Bewegungen zeigt und wohin der Geist Gottes die Person leiten möchte. Er unterstützt dabei, die eigene Lebensgeschichte besser zu verstehen und anzunehmen, darin die Spuren Gottes zu entdecken und neue Lebensmöglichkeiten zu erkennen. Er ist eine gemeinsame Suchbewegung des Begleiters, der Begleiterin und der begleiteten Person, um zu erkennen, welche Ausdrucksformen der Spiritualität sich für die jeweils nächste Wegstrecke eignen.“
Dabei sei es wichtig, dass die begleitete Person frei ist in ihren Entscheidungen und letztlich auch die Verantwortung für ihr Leben selbst behält. Entsprechende Qualitätsstandarts hat das Bistum Dresden Meißen für diesen Dienst erarbeitet.
Text: MB/pmb
Fotos: Michael Baudisch