"Kinder und Jugendliche erreichen und motivieren"
Elternkolleg mit Prof. Dr. med. Joachim Bauer im St. Benno-Gymnasium Dresden
Dresden. Am Donnerstag, dem 20. April 2023, um 19:30 Uhr hält Prof. Dr. med. Joachim Bauer in der Aula des St. Benno-Gymnasiums Dresden im Rahmen der Elternkollegsreihe „Inter/esse“ seinen Vortrag zum Thema
"Kinder und Jugendliche erreichen und motivieren:
Beziehungsorientierte (Schul)Pädagogik aus neurowissenschaftlicher Sicht".
Die wohl wichtigste Voraussetzung für Lernfortschritte unserer Kinder und Jugendlichen ist hinreichende Motivation. Die Entdeckung der neurobiologischen Motivationssysteme machte es möglich, zu untersuchen, wodurch diese Systeme in Gang kommen. Denn erst dann werden Motivations-Botenstoffeproduziert und Anstrengungsbereitschaft entwickelt sich. Spannend sind die bio-psychischen Zusammenhänge: Wenn Kinder und Jugendliche erleben, dass sie „gesehen“ werden, dass Lehrkräfte – ebenso wie Eltern und weitere Mentor:innen - Interesse an ihrer Entwicklung haben, kommen diese Prozesse in Gang. Den Kern einer Motivation erzeugenden pädagogischen Beziehung bilden Spiegelungs- und Resonanzvorgänge. Umgekehrt folgerichtig sind die bedeutsamsten Störfaktoren für Lernprozesse Aggression und Gewalt. Wie können Schule und Elternhaus Ausgrenzungserfahrungen minimieren und andererseits junge Menschen an die ethischen Grundlagen guten Zusammenlebens heranführen?
Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Psychiater, Psychotherapeut und Autor zahlreicher Sachbücher, darunter mehrere Bestseller. In seinen Büchern versucht er, seinen Lesern die Bedeutung neurowissen- schaftlicher Erkenntnisse für den Alltag in Familie, Schule und am Arbeitsplatz nahezubringen. Bauer hatdas bundesweit beachtete „Lehrkräfte-Coaching nach dem Freiburger Modell“ entwickelt, welches darauf abzielt, die Beziehungskompetenz von Lehrerinnen und Lehrern zu stärken und (dadurch) die Lehrer- gesundheit zu bewahren. Bauer lehrt, forscht und arbeitet in Berlin. Seit über 20 Jahren führt er Projekte an Schulen durch. Er wird die neurowissenschaftlichen Grundlagen einer beziehungsorientierten und leistungsfördernden Pädagogik in Schule und Elternhaus darstellen und zeigen, was dies in der Praxis konkret bedeutet.