Papstmaler Michael Triegel gestaltet Edith-Stein-Gemälde für Wechselburger Basilika
Erstmals soll eine Kirche im Bistum Dresden-Meißen ein Werk des in Leipzig lebenden Künstlers erhalten
Wechselburg. Bislang ist die romanische Basilika des Klosters Wechselburg vor allem für ihren Lettner berühmt, der um das Jahr 1230 entstand. In absehbarer Zeit könnte das Gotteshaus jedoch zusätzlich um ein bedeutendes zeitgenössisches Kunstwerk reicher sein. Der als „Papstmaler“ bekannte Leipziger Künstler Michael Triegel arbeitet derzeit an einem Gemälde für die beliebte mittelsächsische Wallfahrtskirche. Das Bild soll auf einem Seitenaltar in der Nordapsis seinen Platz finden und Edith Stein (1891-1942) gewidmet sein. Der Holzaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, der bislang an dieser Stelle in Wechselburg zu sehen ist, geht zuvor an seinen Leihgeber, das Schlossmuseum Altenburg, zurück. Der Schnitzaltar mit dem heiligen Martin im Zentrum soll konservatorisch gesichert werden. Fachleute hatten unter anderem einen geringen Befall an Anobien – besser bekannt als Holzwürmer – festgestellt.
Die Rückgabe des Martinsaltars eröffnete die Chance, Wechselburg mit einem zeitgenössischen Kunstwerk auszustatten. Pater Maurus Kraß vom Benediktinerkloster hatte daraufhin die Idee, Michael Triegel wegen der Gestaltung eines neuen Altarbilds anzufragen. Auf seine Initiative hin ging die Kirchgemeinde auf den Leipziger zu, der vor allem wegen seines Papstporträts von Benedikt XVI. 2010 zu enormer Bekanntheit gelangte. Stilistisch orientiert sich Triegel an den Gemälden der italienischen Renaissance und des Manierismus.
Edith Stein - Mittlerin zwischen Judentum und Christentum
Für Edith Stein als Motiv sprach das Patronat der im Jahr 2020 neugegründeten Pfarrei Limbach-Oberfrohna, zu der die katholische Wechselburger Gemeinde gehört. Sie trägt den Namen Hl. Teresia Benedicta vom Kreuz – Edith Stein. Als Jüdin geboren, zum Christentum konvertiert und in den Karmelitinnen-Orden eingetreten, war Edith Stein 1942 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet worden. Ihr Ordensname lautete nach dem Klostereintritt Teresia Benedicta vom Kreuz. Papst Johannes Paul II. hatte die Ordensfrau 1998 heiliggesprochen.
Werke des aus Erfurt stammenden 55-jährigen Triegel finden sich unter anderem im Bundespräsidialamt in Berlin, im Angermuseum Erfurt, im Leipziger Museum der bildenden Künste und im Grassimuseum Leipzig und im Museum am Dom in Würzburg. Daneben zieren seine Kunstwerke zahlreiche Kirchen. In Zukunft könnte ein Gemälde seiner Hand einen weiteren Grund zum Besuch der Wechselburger Klosterkirche liefern. Bereits heute zieht die Basilika Gläubige, Klostergäste, Wallfahrer und Touristen in ihren Bann. Im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2025 in Chemnitz könnten nun auch weitere Kunstliebhaber den Weg nach Wechselburg finden. Papst Franziskus hatte der Heilig-Kreuz-Kirche des Ortes 2018 den Ehrentitel einer Basilica minor verliehen.
Die Kosten für das Kunstwerk sollen über Spenden finanziert werden.
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Benediktinerkloster Wechselburg
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