Streichquartett des Sorbischen Nationalensembles spielt Haydns Passionszyklus in Schmochtitz
„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ am Karfreitag, 18. April, um 19.30 Uhr
Schmochtitz/Bautzen. Das Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno lädt am Freitag, den 18. April, um 19.30 Uhr im Rahmen der Schmochtitzer Bühne zur Passionsmusik mit dem Streichquartett des Sorbischen Nationalensembles ein. Auf dem Programm steht das Werk „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn (1732-1809). Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 15 Euro, ermäßigt für Schüler und Studenten 10 Euro. An der Abendkasse beträgt der Eintritt 18 Euro. Die Karten sind ab sofort über www.eveeno.com/osterkonzert erhältlich.
Haydns Passionszyklus für Orchester bzw. Streichquartett überwältigte schon die Zeitgenossen und löst noch heute beim Publikum den Eindruck aus, die sieben in den Evangelien verbürgten Worte Jesu am Kreuz seien hier wahr und feierlich wiedergegeben. Das Werk besteht aus sieben Sonaten mit einer Einleitung und einem Erdbeben am Ende. Es entstand 1786/87 im Auftrag der spanischen Stadt Cádiz, für deren aufwendige Karfreitagszeremonien es gedacht war. Haydn bereitete zugleich mit der Edition der Orchesterfassung sein eigenes Arrangement für Streichquartett vor, das ebenfalls 1787 erschien und dessen erste Geigenstimme er aus der Originalfassung unverändert übernehmen konnte.
Mit ihrer Funktion als „Andachtsmusik“ hängt unmittelbar die Frage der Verbindung von Wort und Ton zusammen, die den sieben Sonaten zwischen Introduktion und Erdbeben zugrunde liegt. Haydn leitete die thematische Idee zu jeder Sonate aus dem jeweiligen lateinischen Erlöserwort ab. Angeblich hat ihn dazu Abbé Maximilian Stadler angeregt. Sein Musikerkollege und Freund riet ihm, zu Beginn der Arbeit eine geeignete Melodie aus dem jeweiligen Jesuswort auf Lateinisch abzuleiten, um sie dann in dem ausgeführten Stück wortlos nur von Instrumenten ausführen zu lassen. Der Reiz dieses Verfahrens liegt darin, dass man auch heute noch beim Hören die lateinische Deklamation in den Anfangsmotiven der Sätze quasi mithören kann.