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Bistum Dresden Meissen
Die Dresdner Kapellknaben © Andreas Gäbler
14. März 2025

Unterstützung aus den USA

für CD-Aufnahme der Dresdner Kapellknaben

Der Knabenchor interpretiert die Musik von Johann Adolph Hasse so, wie sie im 18. Jahrhundert klang. Die Sopran-Soli übernehmen Jungen. Finanziert werden die Aufnahmen von einer Stiftung aus Tennessee.  

christian bonathEs ist in vielerlei Hinsicht eine Premiere. Erstmals nehmen die Dresdner Kapellknaben unter der Leitung von Christian Bonath, der 2022 zum Domkapellmeister und Chorleiter berufen wurde, eine CD auf. Die Stücke sind noch nie auf einem Musikträger erschienen, für diese Ersteinspielung wählte Bonath Werke eines seiner Vorgänger aus: Johann Adolph Hasse. Der Barock-Komponist, der von 1733 an 30 Jahre lang als Hofkapellmeister in Dresden angestellt war und sich bei der Besetzung der lukrativen Stelle gegen Johann Sebastian Bach durchgesetzt hatte, komponierte die "Litaniae Lauretanae", das "Salve Regina" und "Sub tuum praesidium" 1762 im Wiener Exil, in das er während des Siebenjährigen Krieges geflüchtet war. 

Die CD-Einspielung orientiert sich an der historischen Besetzung - die nächste Besonderheit. Zu Hasses Zeiten war es Frauen verboten, in Kirchen zu singen, deshalb übernehmen Kapellknaben die anspruchsvollen Sopran-Soli. Der Chor, 1709 unter August dem Starken gegründet, singt in kleiner Besetzung ausschließlich mit Sopran- und Alt-Stimmen und wird von Domorganist Sebastian Freitag an der größten Orgel von Gottfried Silbermann begleitet. Es gilt als sicher, dass die auf der CD festgehaltenen Werke von Hasse in der damaligen Hofkirche, der heutigen Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, in dieser Besetzung im 18. Jahrhundert aufgeführt wurden.     

Wie das auf der CD klingen wird, konnten die Gäste eines Sonderkonzerts auf der Kathedralen-Empore bereits am vergangenen Samstag hören. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche zeigten sich beeindruckt vom Klang und den sängerischen Fähigkeiten von Chor und Solisten. "Ich bin ganz tief berührt", erklärte Sachsens Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch. 

Unterstützt wird die fünftägige CD-Einspielung, die an diesem Donnerstag in der Kathedrale beginnt, von Concerto Vocale Foundation aus Tennessee (USA). Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf historischen Aufführungen im Bereich der Alten Musik. Präsident Peter Catalano erklärte nach dem Konzert: "Brillant. Es sind sehr große Stimmen, die den Raum wunderbar füllen, und es gehört zum Besten, was man von Sängern eines Knabenchores weltweit hören kann."  

Die CD soll im Herbst erscheinen. "Wir sind sehr dankbar, dass die Concerto Vocale Foundation dieses besondere Projekt so großzügig unterstützt", erklärt Chorleiter Christian Bonath, der daran erinnert, dass "Hasse vielleicht der Größte aus unserer Tradition ist".