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Bistum Dresden Meissen
Handgestaltete Osterkerzen. © Clemens Rude In: Pfarrbriefservice.de
30. März 2023

Von Palmzweigen bis zum Osterfeuer

Ein Überblick zu den Feiertagen von Palmsonntag bis Ostern

Dresden. Für katholische Christen ist es das bedeutendste und zugleich älteste Fest im Kirchenjahr: Ostern. Es beendet die Fasten- oder Passionszeit, die mit der Karwoche (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) oder auch Stillen Woche ihren Höhepunkt findet, in der Christen des Todes Jesu und seiner Auferstehung gedenken.

Weltweit – so auch in allen 37 Pfarreien unseres Bistums Dresden-Meißen in Sachsen und Ostthüringen – erinnern sich die Katholiken dabei an den Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag), an das Letzte Abendmahl (Gründonnerstag), an die Kreuzigung und den Tod Jesu (Karfreitag) sowie an seine Auferstehung (Ostern). Im Bistum Dresden-Meißen sind aktuell rund 137.000 Katholiken zu Hause.

Palmsonntag: Palmbuschen zum Einzug Jesu in Jerusalem – 2. April

Der Palmsonntag, in diesem Jahr am 2. April, eröffnet die Karwoche. Im Mittelpunkt dieses Tages steht für Christen der Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Dabei jubelten die Menschen Jesus als Messias mit Hosianna-Rufen zu. Es sind die gleichen, die wenige Tage später seinen Tod forderten.

Bereits am Vorabend des Palmsonntags, am Sonnabend, dem 1. April, wird um 16 Uhr zu einer Pontifikalvesper zum Beginn der Heiligen Woche in die Dresdner Kathedrale eingeladen. Unter Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath singen die Dresdner Kapellknaben unter anderem Werke von Heinrich Schütz und Joseph Ahrens.

Die Heilige Messe beginnt am Palmsonntag mit der Segnung der Palmzweig-Buschen, die hierzulande meist aus Buchsbaum- und Weidenkätzchen-Zweigen bestehen. Mit diesen ziehen die Gottesdienstbesucher anschließend in feierlicher Prozession in die Kirche. Während im Gottesdienst das Evangelium vom Leiden und Sterben Jesu gelesen wird, erleben die Gläubigen die Spannung dieses Tages zwischen Jubel und "Kreuzige ihn!" nach. Die gesegneten Palmzweige nehmen die Gottesdienstbesucher mit nach Hause und schmücken damit die Kreuze in ihren Wohnungen.

Ein Pontifikalamt zum Palmsonntag feiert Bischof Heinrich Timmerevers am 2. April um 10 Uhr in der Dresdner Kathedrale. Der Gottesdienst beginnt mit der Palmweihe vor dem Gotteshaus und anschließender Prozession in die Kathedrale. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Kathedralchor mit der Matthäus-Passion SWV 479 von Heinrich Schütz.

Bei der Palmprozession wird in Erinnerung an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem übrigens auch wieder – wie bereits in den vergangenen Jahren – ein solches Tier, geführt von Dompfarrer Norbert Büchner, die Prozession in der Dresdner Kathedrale zur Freude besonders aller Kinder begleiten.

Die Weihe der Heiligen Öle – 3. April

Zur Karwoche gehört auch die Weihe der Heiligen Öle. Diese Öle werden im Lauf des Jahres bei der Spendung verschiedener Sakramente verwendet: bei Taufe, Firmung und Krankensalbung, bei Priester-, Bischofs-, Kirchen- und Altarweihen. "Missa chrismatis – Chrisam-Messe", so lautet der Name des feierlichen Gottesdienstes, in dessen Rahmen die Heiligen Öle durch den Bischof geweiht werden. Alle Priester des Bistums Dresden-Meißen sind dazu am Montag, 3. April, um 10 Uhr in die Kathedrale nach Dresden eingeladen. An diesem Tag wird auch Bischof Tomáš Holub aus dem Nachbarbistum Pilsen als Gast erwartet.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit der 2. Choralmesse, „Missa de Angelis“ und „O redemptor“ (Gregorianik). Im Anschluss an die feierliche Heilige Messe verbringen die Priester im benachbarten Haus der Kathedrale einen gemeinsamen Einkehrtag und nehmen abschließend die geweihten Öle mit in ihre Gemeinden.

Gründonnerstag: Erinnerung an das Letzte Abendmahl – 6. April

Der Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch "greinen" = weinen) erinnert an das Letzte Abendmahl, das Jesus vor seiner Gefangennahme mit seinen engsten Vertrauten, den Jüngern, gefeiert hat. Dieses gemeinsame Mahl gilt als Ursprung der Eucharistiefeier und als Grundlage des Priestertums.

Im Gottesdienst zum Gründonnerstag wäscht der Pfarrer zwölf Gemeindemitgliedern die Füße und macht so beispielhaft das Vorbild Jesu erlebbar, der seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl ebenfalls die Füße wusch. Es ist ein Symbol dafür, dass Christen einander dienen sollen. Zu Beginn des Gründonnerstagsgottesdienstes ertönen letztmalig Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken. Erst in der Osternacht, wenn das "Gloria"-Lied angestimmt wird, erklingen sie wieder.

An den Gottesdienst zum Gründonnerstag schließt sich in vielen Gemeinden eine Nachtwache an. Die Gläubigen gedenken dabei jener Nacht, in der Jesus von Judas – einem der Jünger – verraten und von Soldaten verhaftet wurde.

Die feierliche Heilige Messe vom Letzten Abendmahl in der Kathedrale feiert Bischof Timmerevers am Gründonnerstag, 6. April, um 20 Uhr. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von den Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath.

Karfreitag: Jesus wird ans Kreuz geschlagen – 7. April

Der Karfreitag (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. Eine Trauermette mit Gregorianischem Choral zum Karfreitag, 7. April, singt die Choralschola Sanctissimae Trinitatis um 8 Uhr in der Kathedrale.

In allen katholischen Pfarreien weltweit wird zur Todesstunde Jesu, nachmittags um 15 Uhr, ein Wortgottesdienst gefeiert. Die Karfreitagsliturgie in der Dresdner Kathedrale zelebriert Bischof Timmerevers. Dieser Gottesdienst ist geprägt von der Lesung der Leidensgeschichte Jesu, der Kreuzverehrung sowie von Fürbitten für Kirche und Welt. In der katholischen Kirche ist der Karfreitag ein strenger Fasttag.

Musikalisch gestalten die Dresdner Kapellknaben, die Choralschola Sanctissimae Trinitatis und Kantorengesang den Gottesdienst. Zu hören sind die Johannespassion und „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz, „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria, „Komm, süßer Tod“ von Knut Nysted, und „De profundis“ von Joseph Ahrens.

Osternacht und Ostersonntag: Feier der Auferstehung Christi – 8./9. April

Auch zum Karsamstag, 8. April, um 8 Uhr findet eine Trauermette in der Kathedrale mit Gregorianischem Choral, gesungen von der Choralschola Sanctissimae Trinitatis statt.

Die Feier der Osternacht – sie wird am Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen gefeiert –, beginnt meist außerhalb der Kirche an einem Feuer, dem Osterfeuer. Daran wird die Osterkerze, Sinnbild für den auferstandenen Christus, entzündet und mit den Worten "Lumen Christi" (lateinisch für: Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen. Die Gläubigen übernehmen die Flamme der Osterkerze für ihre eigenen Kerzen, so dass der Kirchenraum immer mehr vom Licht, dem Symbol der Auferstehung, erhellt wird.

Die folgende festliche Liturgie feiert die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod. Dazu gehört auch die Weihe des Taufwassers. Seit der Frühzeit der Kirche werden in der Osternacht Menschen getauft. So werden auch heute noch Erwachsene, die sich für den christlichen Glauben entschieden haben, vorzugsweise in der Osternacht getauft. Die anwesenden Christen erinnern sich dabei an ihre eigene Taufe.

Die Feier der Osternacht in der Dresdner Kathedrale mit Bischof Heinrich Timmerevers findet am Sonnabend, 8. April, um 21 Uhr statt. Es singen die Dresdner Kapellknaben „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, „Since by man came death“ aus Messias von Georg Friedrich Händel und „Pascha nostrum immolatus est christus“ von Domkapellmeister Christian Bonath.

Der festliche Ostergottesdienst mit Bischof Timmerevers wird am Ostersonntag, 9. April, um 10.30 Uhr gefeiert. Dabei erklingt die Krönungsmesse KV 317 von Wolfgang Amadeus Mozart sowie „Messias, Glory to God“ und „The trumpet shall shout“ von Georg Friedrich Händel. Es wirken mit: Die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor Dresden und Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie Domorganist Sebastian Freitag. Die musikalische Leitung hat Domkapellmeister Christian Bonath.


Übertragungen im Livestream

Die großen Gottesdienste der Heiligen Woche in der Dresdner Kathedrale von Palmsonntag bis Ostern werden auch im Livestream auf dem Youtube-Kanal des Bistums übertragen:

www.14dd5266c70789bdc806364df4586335-gdprlock/bistumdresdenmeissen


Wir wünschen gesegnete Kar- und Ostertage!

MB