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Bistum Dresden Meissen
Podiumsdiskussion zum Medienempfang mit (v.l.n.r.) Isolde Fungunt, Prof. Dr. André Brodocz, Sandro Viroli, Bischof Dr. Gerhard Feige. © Michael Baudisch
04. November 2024

Wahrheit und Wirklichkeit in Medien und Religion

Mitteldeutscher Medientag und -empfang in Leipzig am 4. November

Leipzig. Zu einem Mitteldeutschen Medientag der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt und Magdeburg sind am Nachmittag des 4. November rund 50 kirchliche Medienschaffende in der Propstei Leipzig zusammengekommen. Unter dem Titel „Alles Fake? Wahrheit und Wirklichkeit in Medien und Religion“ richteten sie bei Vorträgen und Workshops den Blick auf aktuelle Entwicklungen in Radio und Fernsehen, Internet und Social-Media.

Torsten Birenheide, Programmchef des privaten Senders Radio PSR stellte in seinem Impulsvortrag das Anliegen in den Blickpunkt, das Vertrauen in die Medien neu zu stärken. Angesicht einer „schwierigen Melange“ von Social-Media-Nachrichten, die von falschen oder verkürzten Darstellungen und zugespitzten Schlagzeilen geprägt seien, gälte es für Medienschaffende, auf „Klarheit statt Clickbait“ zu setzen. „Alarmismus, Aktivismus, Viralität und Wut überlassen wir Social Media“, so der Radio-Verantwortliche und riet zu Gelassenheit: „Die Wahrheit ist langsam.“ Zugleich rief er dazu auf, optimistisch zu bleiben. „Fake News gedeihen am besten in einem Klima der Angst.“

Instagram als pastorales Mittel

Philipp Schall, Geschäftsführer des Katholischen Streamingdienstes Yesflix, stellte neue Entwicklungen im Streaming- und Fernsehbereich vor. Er forderte „Offenheit, neue Wege in der Medienarbeit zu gehen“ und etwa interaktive, virtuelle und hybride Formate zu erproben. Kirche sollte dabei auf „zeitgemäße Medienformen und authentische Kommunikation“ setzen, so Schall.

In einem Workshop berichtete der evangelische Pfarrer Dr. Justus Geilhufe über Erfahrungen mit seinem Instagram-Account. Über 6.700 Followern gibt der promovierte Theologe regelmäßig Einblicke in den Alltag einer ländlich geprägten evangelischen Gemeinde. Der Instagram-Account spiele dabei „eine große Rolle“ für die Arbeit des Seelsorgers, in die er täglich bis zu 90 Minuten Zeit investiere. Mit Humor und Selbstbewusstsein zeigt er auf seinem Account etwa Gemeindemitglieder, die zu Weihnachten den Christbaum schlagen, oder Eltern, die sich für die Kindergruppe engagieren. Glaubensinhalte würden dabei vor allem indirekt transportiert, so Geilhufe.

Mit einem Medienempfang der mitteldeutschen Bischöfe Heinrich Timmerevers aus Dresden, Ulrich Neymeyr aus Erfurt und Gerhard Feige aus Magdeburg fand der Abend seinen Abschluss. MDR-Landhausfunkhausdirektor Sandro Viroli, Prof. Dr. André Brodocz von der Universität Erfurt und Bischof Dr. Gerhard Feige diskutierten dabei in einer Podiumsdiskussion über „Wahrheit und Wirklichkeit in Medien und Religion“. Isolde Fugunt vom ifp München übernahm dabei die Moderation.

Text/Fotos: Michael Baudisch

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