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Bistum Dresden Meissen
In Chemnitz wurde der bundesweite zentrale Gottesdienst zur Ökumenischen FriedensDekade 2025 gefeiert.
18. November 2025

„Weg der Gewalt verspricht keine langfristigen Lösungen“

Bundesweiter Gottesdienst zur FriedensDekade am 12. November in Chemnitz ruft zur Beharrlichkeit bei der Schaffung des gerechten Friedens

Chemnitz. Unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ feierten Christinnen und Christen unterschiedlicher Kirchen und Konfessionen am Mittwochabend, 12. November, in der Stadtkirche St. Jakobi in Chemnitz den bundesweiten zentralen Gottesdienst zur Ökumenischen FriedensDekade 2025. Die Predigt hielt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Reverend Christopher Easthill.

In seiner Ansprache zum Predigttext aus 1. Könige 19,1–13a spannte Reverend Easthill den Bogen von der biblischen Geschichte des Propheten Elia zur heutigen Friedensverantwortung der Kirchen. Gewalt, so der anglikanische Geistliche, sei kein Weg zum nachhaltigen Frieden: „Der Weg der Gewalt verspricht zwar kurzfristige Siege, aber keine langfristigen Lösungen – und führt meistens nur zu mehr Gewalt“, sagte der ACK-Vorsitzende.

Reverend Easthill erinnerte daran, dass Gott sich Elia nicht im Sturm oder Feuer, sondern „im stillen, sanften Sausen“ offenbarte: „Gott wirkt nicht durch überwältigende Kraft, sondern durch ruhige Beharrlichkeit, durch sanfte Macht.“ Diese göttliche Haltung sei auch Vorbild für den Einsatz der Kirchen in der heutigen Welt. Mit Blick auf das Motto der FriedensDekade sagte Reverend Easthill weiter: „Komm, lass uns den Frieden wecken – sanft, manchmal leise, immer beharrlich, und immer mit der Kraft Gottes, die Liebe ist.“

Gastgeber ACK Sachsen und ACK Deutschland

In diesem Jahr lud die ACK im Freistaat Sachsen zusammen mit der ACK in Deutschland zu den bundesweiten Feierlichkeiten ein. Der Gottesdienst wurde von den beiden ACKs in Zusammenarbeit mit dem Ökumenekreis der Stadt Chemnitz vorbereitet. Musikalisch wurde der Gottesdienst von dem Chor der Neuapostolischen Kirche und der Organistin Barbara Thiem gestaltet. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und verschiedenen Religionsgemeinschaften nahmen ebenfalls an der Feier teil.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde der Jurypreis des Ökumenepreises 2025 verliehen. Die konfessionell vielfältig besetzte Jury zeichnete das interreligiöse Projekt „Harmonie der Menschlichkeit“ des Vereins Brückenbauer Chemnitz e.V. aus. Das Projekt bringt Menschen unterschiedlicher religiöser Prägung – Christinnen und Christen, Musliminnen und Muslime sowie Mitglieder der jüdischen Gemeinde – miteinander ins Gespräch.

Als Initiator zeigte sich Adib Jaafari, syrischer Christ und Mitbegründer der Initiative, dankbar für die Anerkennung: „Die bundesweite Anerkennung durch den Ökumenepreis stärkt uns in Chemnitz. Der gemeinsame Kontakt in die arabische Community ist der beste Weg für ein friedliches Zusammenleben. Wenn wir miteinander reden, vermeiden wir, dass wir gegeneinanderstehen.“

Der bundesweite Gottesdienst war der Höhepunkt der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade. Die Veranstaltungsreihe lädt seit 45 Jahren jährlich Kirchen, Gemeinden und Friedens-Initiativen am Ende des Kirchenjahres ein, an den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag mit Gebet, Aktionen und Gesprächen „den Frieden zu wecken“ – in Gemeinden, Nachbarschaften und Herzen.