„Wir retten uns vom Tod ins Leben“
Dr. Boris Zabarko ist zu Gast am 24. Mai in Chemnitz und 25. Mai in Dresden
Chemnitz/Dresden. Dr. Boris Zabarko ist Historiker und Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischen Konzentrationslager. Er lebte in Kiew und flüchtete im März 2022 vor dem Ukraine-Krieg mit seiner Familie nach Stuttgart. Er spricht am Mittwoch, dem 24. Mai, um 19 Uhr in der TU Chemnitz (Eduard-Theodor-Böttcher-Bau, Altes Heizhaus (Innenhof), Straße der Nationen 62, 09111 Chemnitz) und am Donnerstag, dem 25. Mai, um 19 Uhr im Haus der Kathedrale (Schloßstraße 24, 01067 Dresden). Der Eintritt ist frei.
Jahrzehnte lang erhielt der Holocaust in der Ukraine wenig Aufmerksamkeit. Die deutschen Verbrechen stießen erst in den 1990er Jahren auf das Interesse der Geschichtswissenschaft wie auch der Öffentlichkeit. Dr. Boris Zabarko, welcher selbst als Kind das Ghetto in Schargorod überlebte, gilt als einer der ersten, der das Schicksal der Juden unter deutscher Besatzung in der Ukraine systematisch erforscht.
In etwa 200 Büchern und Artikeln - herausgegeben in Israel, Österreich, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn - berichtet er von Zeugnissen von Überlebenden des Holocaust und macht deren Geschichten sichtbar. In Deutschland erschien u.a. seine mehrbändige Reihe über die Shoa in der Ukraine und der von ihm herausgegebene Erinnerungsband „Nur wir haben überlebt“.
Den Überlebenden gibt er eine Stimme. Entstanden ist eine „Geografie des Holocaust" in der Ukraine. Im Rahmen seines Besuches in Sachsen wird er ebenfalls in Schulen zu Gast sein und mit Schülerinnen und Schülern über seine Erlebnisse sprechen.
Die Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit von Katholischer Akademie des Bistums Dresden-Meißen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V., dem Maximilian Kolbe Werk Freiburg sowie den Tagen der Jüdischen Kultur Chemnitz statt.