„Wo der Frieden wohnt…“
Etwa 500 Sängerinnen und Sänger aus 21 Chören musizierten am 21. Mai 2022 in Dresden
Wenn Hunderte junge Sängerinnen und Sänger mit geschulten Stimmbändern gemeinsam singen, können Passanten nicht einfach vorübergehen: So blieben am Nachmittag des 21. Mai 2022 an der Treppe zur Brühlschen Terrasse in Dresden viele einfach stehen und lauschten - oder ließen sich zum Mitsingen animieren. Die Begeisterung der jungen Chormitglieder sprang über auf die Umstehenden. Unter dem Motto „DU bist unser Friede“ fand in Dresden am vergangenen Wochenende das Treffen der Region Ost des Chorverbandes „Pueri Cantores“ statt, an dem 20 Chöre aus den (Erz-)Bistümern Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg sowie die Mädchenkantorei der Singschule Koblenz/Rhein teilnahmen. "Pueri Cantores, das heißt: gelebter Glaube, Gemeinschaft, Singen für den Frieden", erläuterte Elisabeth Lehmann-Dronke, Leiterin des Kinder- und Jugendchores am Erfurter Dom und Vorsitzende der Pueri Cantores Region Ost.
„Mit der Faust in der Tasche kann man nicht singen - Singen ist ein großer Beitrag zum Frieden“, wandte sich Bischof Heinrich Timmerevers anerkennend an die jungen Sängerinnen und Sänger. Und er berichtete von seiner eigenen Chor-Erfahrung als Gymnasiast im Schulchor.
„… und wer will, steigt einfach euphorisch mit ein“, verstand es Elisabeth Lehmann-Dronke meisterhaft, das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Sei es bei eingängigen, bekannten Liedern wie „Wo die Liebe wohnt“ von Eugen Eckert, oder auch bei schwierigeren Partien wie dem Shalom-Quodlibet mit Liedern aus Palästina, Israel, Ägypten und dem einfachen „Eya ya ya…“. Der ganze Schlossplatz füllte sich mit einer Woge aus Gesang, in den auch der Wind kräftig mit einstimmte, wenn er sich zwischendurch in den Mikrophonen verfing.
Nach dem Open-Air-Singen zogen die Chormitglieder in die Kathedrale ein, in der sie die Vesper mit Bischof Heinrich musikalisch gestalteten. „Die Kathedrale ist ein Abbild des Himmels“, erklärte er und ermutigte die jungen Christen, dass Musik auch in schweren Zeiten Halt und Zuversicht geben könne.
Text: Elisabeth Meuser
Fotos: Elisabeth Meuser, Norbert Büchner (1), Johannes Lehmann-Dronke (1/Vesper)