Wohnungsnot nur durch gemeinsame Anstrengungen überwindbar
Tag der Wohnungslosen am Mittwoch, 11. September
Dresden. Der bundesweite Tag der Wohnungslosen am Mittwoch, 11. September, steht unter dem Motto „WOHNUNG_LOS: gemeinsam mehr erreichen“. Um die Situation von wohnungslosen Menschen zu verbessern, bedarf es Anstrengungen auf vielen Ebenen, so die Caritas.
Wohnen ist ein elementares Grundbedürfnis und Menschenrecht. "Der Nationale Aktionsplan 'Gemeinsam für ein Zuhause' erfordert nun konkrete Maßnahmen, mit denen das Ziel, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beseitigen, erreicht werden kann. Dafür sind Kooperationen und Netzwerke über die Wohnungsnotfallhilfe hinaus wichtig. Immer mehr Menschen benötigen mehr Unterstützung, weil sie sich nicht aus eigener Kraft mit angemessenem Wohnraum versorgen können", sagt die Referentin für Wohnungsnotfallhilfe der Caritas, Beate Drowatzky. Knappe Wohnungsmärkte seien inzwischen auch in kleineren Städten und im ländlichen Raum ein Problem. "In unseren Diensten und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe erleben wir die existentiellen Situationen von Menschen in Wohnungsnot."
Die zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Aktionstages möchten auch für die Lebenssituation wohnungsloser Menschen sensibilisieren und Gründe für Wohnungslosigkeit beleuchten.
Günstige Wohnungen dringend nötig
Der Tag der Wohnungslosen ist ein bundesweiter Aktionstag, der jährlich am 11. September begangen wird. Er soll auf die bestehende Wohnungsnot aufmerksam machen und helfen, die Wohnungslosigkeit zu beenden. Das Statistische Bundesamt zählte zum Stichtag 31.01.2023 eine Zahl von 372.000 untergebrachten wohnungslosen Menschen. Darin nicht enthalten sind Menschen, die vorübergehend bei Freunden und Bekannten unterkommen bzw. auf der Straße leben.
Beate Drowatzky: "Der Bestand an Sozialwohnungen geht jedoch seit Jahrzehnten zurück. Wir brauchen mehr Unterstützung beim Bau von sozialem Wohnraum. Wohnungslosigkeit betrifft auch immer mehr Familien und damit auch Kinder"
Anspruch auf Hilfe und Unterstützung
Nötig seien auch weitreichendere präventive Maßnahmen, damit die Wohnung möglichst erhalten bleibt. "Geht die Wohnung erst verloren, gibt es wenig Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten haben nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) Anspruch auf Hilfe und persönliche Unterstützung", so Beate Drowatzky.
Die Fachdienste der Wohnungsnotfallhilfe unterstützen bei der Wohnungssuche, der Beantragung existenzsichernder Leistungen, der Arbeitssuche sowie der Gestaltung sozialer Beziehungen. "Auch hier verzeichnen wir einen zunehmenden Bedarf. Doch nicht überall werden diese Hilfen vorgehalten. In Sachsen gibt es Landkreise, in denen diese Hilfen nicht umgesetzt sind."
Aktionen zum Tag der Wohnungslosen:
- Chemnitz: Tag der Wohnungslosen am 11. September 2024, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr auf dem Markt in Chemnitz unter dem Motto "WOHNUNG_LOS: Gemeinsam mehr erreichen" mit Infos und Mitmachaktionen.
Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr lädt das Wohnprojekt I der Selbsthilfe 91 e.V. zum Austausch, gemeinsamen Essen und zur Begehung der Einrichtung ein: Selbsthilfe 91 e.V. ,Wohnprojekt I, Heinrich-Schütz-Straße 84, 09130 Chemnitz. - Leipzig: Aktion "Für alle ein Dach" am 11. September 2024 von 15 bis 18 Uhr auf dem Nikolaikirchhof. Wer einen Schlafsack spenden möchte, kann ihn gern mitbringen.