Singen für die Zukunft

Probenwochenende der Dresdner Kapellknaben in Schmochtitz

Schmochtitz/Bautzen. Die Herbstferien gingen für die jungen Sänger des Dresdner Kapellknaben-Chors erfreulich ungewohnt zu Ende: Sie durften nach entbehrungsreichen Monaten ohne Chorfahrt endlich wieder gemeinsam verreisen. Natürlich alle vorher „negativ“ getestet.

Hinter den reichlich 40 Sängern, ihren musikalischen, geistlichen und pädagogischen Betreuern liegt ein Wochenende im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno, das – nach dem Totalausfall im Spätherbst und Winter 2020/21 - hoffnungsvoll in die Zukunft bis Weihnachten und weiter blicken lässt. Denn der Chorgesang ist für die 9- bis 19-jährigen Jungen (und ihre Zuhörer) ein Lebenselixier.

Zahlreiche Proben, von kurz nach der Anreise bis zum sonntäglichen Gottesdienstbeginn, aber auch gemeinsam (v)erlebte Freizeit im Bildungsgut und unterwegs, Gebetszeiten und geistliche Angebote, viele Gespräche und leckere Mahlzeiten gaben den Tagen ihr unvergessliches, wertvolles Gepräge.

Vielleicht stehen gerade die beiden Highlights des Sonnabends mit dem Irrgarten in Kleinwelka und dem Nightfever-Abendgebet in der Kirche des Anwesens bildlich für die Suche der Jungen nach ihrem persönlichen Weg und Platz in näherer und ferner Zukunft.

Was immer die nächsten Wochen und Monate bringen mögen: Diese Tage waren ein individueller und gemeinschaftlicher Kraftquell – ein Zeichen gegen Resignation, Hoffnungslosigkeit und Leere. Und Stunden der Suche nach Respekt, Toleranz und Glaubenstiefe für eine Gruppe von Jungen, die – wie ihre nichtsingenden Mitschüler – ebenfalls zu den Leidtragenden der andauernden Pandemie zählen.

Michael Hirschmann, Internatsdirektor der Dresdner Kapellknaben