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Bistum Dresden Meissen
Von links: Der Vorsitzende der Diözesancaritas, Diakon Dr. Daniel Frank, Bischof Heinrich Timmerevers und Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich bei der Präsentation der Festschrift zum Jubiläum. © Andreas Schuppert
27. April 2022

Caritas ist Kirche und Kirche ist Caritas

Bischof Timmerevers würdigt Engagement der Caritas

Als einen wichtigen Dienst am Menschen hat Bischof Heinrich Timmerevers die Arbeit der Caritas bezeichnet. Ohne die Caritas gebe es die Kirche nicht, sagte der Bischof zum Auftakt des 100-jährigen Jubiläums des Diözesancaritasverbandes am 26. April in Dresden.

Bischof Timmerevers würdigte besonders das Engagement der Caritas unter den Bedingungen von zwei Diktaturen, in denen sie zwar in ihrer Arbeit behindert, dafür umso mehr gefragt war. Die Caritas-Arbeit in der Diaspora sei heute nicht nur das „fruchtbare Ineinandergreifen“ von Haupt- und Ehrenamtlichen, sondern auch das Miteinander von Menschen verschiedener Konfessionen und Menschen ohne Religionszugehörigkeit. Caritas sei auch dort noch präsent, wo kirchliche Räume verschwinden oder weniger werden. Ohne die Caritas wäre Kirche nicht vorstellbar, hob der Bischof hervor. „Caritas ist Kirche und Kirche ist Caritas.“

Die Folgen des Ersten Weltkrieges und die nachfolgenden Wirtschaftskrisen waren die Nöte vieler Menschen bei der Gründung der Diözesancaritas vor 100 Jahren, betonte Dr. Birgit Mitzscherlich, Leiterin der Stabstelle Archiv des Bischöflichen Ordinariats des Bistums Dresden-Meißen, in ihrem Vortrag zur Geschichte der Caritas. Schon zuvor war soziales Engagement vor allem das Verdienst von katholischen Laien, ehe sich soziale Arbeit hauptamtlich etablierte. Die Bemühungen der Mitglieder in caritativen Vereinen und in den Caritasausschüssen vor Ort in den Pfarreien bedurfte einer angemessenen Organisation zur Unterstützung und Vernetzung. Nicht zuletzt galt es für die Caritas, innerhalb der sächsischen Wohlfahrtspflege ihren Platz zu finden. Damals wie heute gelte es aber auch, kirchlich-soziale Arbeit als geistliches Tun zu verorten, wie es besonders in der Tätigkeit der sozialen Ordensgemeinschaften zum Ausdruck gekommen sei.

Unter dem Titel „100 gute Gründe für die Caritas“ ist zum Jubiläum eine Festschrift erschienen. Der Titel knüpft bewusst an das Motto des 100-jährigen Bistumsjubiläums im vergangenen Jahr an, um die Verbundenheit der Caritas mit dem Bistum zu betonen und die Menschen, die der Caritas in ihren Nöten anvertraut sind, in den Blick zu rücken.

Demenz ist Thema der „Woche für das Leben“

In der Caritas-Reihe der Katholischen Akademie anlässlich des Jubiläums geht es am 3. Mai 2022 um das Thema „Demenz“, das auch im Zentrum der „Woche für das Leben“ ab dem 30. April steht. Wer unter einer Demenz leidet oder Betroffene im Kreis der Familie begleitet, erfährt die Verletzlichkeit des Lebens. Die Angst wächst, nicht mehr willkommen zu sein. Oft stellt sich Betroffenen die Frage, worin eigentlich ihre Würde noch greifbar ist, wenn das ganze „Ich“ verloren geht und den Menschen in Frage stellt. Referenten sind Dr. Erik Norman Dzwiza-Ohlsen, Research Fellow am Centre for Subjectivity Research in Kopenhagen, und Prof. Dr. Gerd Kempermann, Professor für Genomische Grundlagen der Regeneration in Dresden.

Anmeldungen unter: https://www.katholische-akademie-dresden.de/reihen/gemeinsam/item/1467