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Bistum Dresden Meissen
24. Dezember 2021

Eine Botschaft, die keine Bedingungen kennt

Gedanken von Bischof Heinrich zu Weihnachten 2021

Advent in Dresden: Das sind der Striezelmarkt auf dem Altmarkt, verschiedene kleinere Weihnachtsmärkte an anderen Orten der Stadt, die Striezelmarktandachten in der Kreuzkirche, das Weihnachtsliedersingen des Kreuzchores und unserer Kapellknaben im Dynamostadion, die Christvesper vor der Frauenkirche und nicht zuletzt: der Dresdner Christstollen. Bis auf den Christstollen mussten wir – coronabedingt – auf vieles davon verzichten.

Es gab im letzten Jahr einige Dresdner, die sagten: Wenn das alles nicht ist, dann kann es nicht Weihnachten werden! Wir haben dennoch Weihnachten gefeiert.

Ich bin diesem Argumentationsmuster nachgegangen, das hat mich ins Fragen gebracht. Manchmal denke ich: Wenn Corona vorbei ist, dann wird alles so, wie es einmal war.

Wenn ich mehr Zeit hätte, dann würde ich im neuen Jahr das tun, was ich immer schon einmal wollte. Wenn ich mehr Geld hätte, dann würde ich: … Ja, was denn?

Wenn - dann...

Ich habe gedacht, dieses „wenn…, dann…“ bringt mein Leben in eine Enge, es führt mich in eine Sackgasse. Ich werde von Bedingungen eingegrenzt, mein Leben ist konditioniert.

Weihnachten hören wir kein: „wenn…, dann…“.

Wir hören eine Botschaft, die keine Bedingungen kennt, sie ist bedingungslos! Im Buch der Weisheit lesen wir im Kapitel 18, Vers 14:

„Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel … herab“.

Gott wird initiativ. Da sprang sein allmächtiges Wort vom Himmel herab. Es sprang!

Gott wird ein Mensch an unserer Seite

Dieses Wort hat einen Namen: Jesus Christus. Gott wird in ihm ein Mensch, ein Bruder an unserer Seite, ohne Bedingungen, bedingungslos. Im Titusbrief hören wir:

„Erschienen ist die Güte und Menschenliebe unseres Gottes" (Tit, 3,4). In diesem Jesus, Gottes Sohn, liebt Gott uns bedingungslos, jeden Menschen!

Das ist nicht Vergangenheit, das, was in Bethlehem geschehen ist, bleibt Gegenwart! In der Mitte unserer Nächte kommt der Herr mit seiner bedingungslosen, sich verschenkenden Liebe.

Wege aus der Sackgasse

Die Advents- und Weihnachstzeit lädt uns ein, sich diesem Jesus zu nähern - mit allem und in allem, was unsere Zeit prägt und mit sich bringt. Wer sich Jesus nähert, kann erfahren, dass er aus der Sackgasse herausgeführt wird und neues Leben findet mit ihm.

Von Herzen wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, dass Sie wirklich erleben und erfahren können, dass der Herr auch an diesem Fest zu Ihnen kommt und dass er Ihnen den Frieden und die Freude seiner Gegenwart in Ihrem Leben schenke.

Ihr
+ Heinrich Timmerevers
Bischof von Dresden-Meißen