Der Werbefachmann Gottes
Domdekan emeritus Klemens Ullmann kann am 4. März seinen 85. Geburtstag feiern
Dresden. Der langjährige frühere Dompfarrer der Dresdner Kathedrale und emeritierte Domdekan Klemens Ullmann kann am Montag, 4. März 2024, seinen 85. Geburtstag feiern. Bischof Heinrich Timmerevers würdigt das Wirken des beliebten und verdienten Seelsorgers: „Klemens Ullmann war und ist seine enge Verbundenheit zu unserem Bistum, zur Stadt Dresden und unserer Kathedrale anzuspüren. Als Seelsorger hat er ein besonderes Talent, sich den Menschen zuzuwenden. Mit seiner glaubwürdigen Verkündigung der frohen Botschaft hat er viele Suchende für den Glauben begeistert. Dafür bin ich zutiefst dankbar, gratuliere sehr herzlich zum Geburtstag und wünsche ihm viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen.“
Geboren wurde Klemens Ullmann am 4. März 1939 in Plauen im Vogtland. Nach seinem Schulabschluss erlernte er zunächst den Beruf des „Gebrauchswerbers“ – heute würde man wohl von einem „Gestalter für visuelles Marketing“ sprechen – und arbeitete anschließend in der Werbebranche. Doch der Marketingexperte spürte seine Berufung, sein Talent als Werbefachmann Gottes einzusetzen.
Als Bischofssekretär und Diözesanjugendseelsorger lernte er das Bistum kennen
Von 1958 bis 1962 besuchte er das Norbertuswerk in Magdeburg und studierte im Anschluss in Erfurt Theologie. 1968 wurde er von Bischof Otto Spülbeck zum Priester geweiht. Zunächst war er als Kaplan in Dresden-Neustadt und ab 1971 als Sekretär unter Bischof Gerhard Schaffran, Ordinariatsassessor und Domvikar an der Katholischen Hofkirche tätig. Mit Bischof Schaffran bereiste der junge Bischofssekretär die Diözese, was für seine nachfolgende Aufgabe als Diözesanjugendseelsorger - von 1973 bis 1982 - sehr vorteilhaft war. "Ich kannte die Gemeinden alle und die Gemeinden mit ihren Pfarrern kannten mich", erinnert sich Klemens Ullmann. 1982 wurde er Pfarrer in Großenhain. Von 1985 bis 1988 übte er zudem das Amt des Meißener Dekans aus.
1988 wurde er schließlich Dresdner Dekan und Dompfarrer an der Kathedrale, eine Aufgabe, die er über ein Vierteljahrhundert lang bis zu seinem Ruhestand 2014 ausübte und die ihm besondere Freude bereitete. "Man muss eine solche Kirche wie die ehemalige Hofkirche einfach lieben, um irgendwie in sie hineinzupassen", betonte er einmal. Dazu kommt, dass er seine Neigung für Geschichte gut in dieses Amt einbringen konnte, durch "die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen", so der frühere Dompfarrer.
Ökumenischen Austausch gepflegt
Als Seelsorger der zentralen katholischen Innenstadtgemeinde erlangte er große Bekanntheit in Dresden. In zahlreichen Gremien und im ökumenischen Austausch mit den evangelischen Gemeinden der Landeshauptstadt nahm er Schlüsselrollen ein. Mit seiner liebenswerten, überzeugenden Art begeisterte er viele Menschen für den Glauben und prägte eine Gemeinde, die weit über die Pfarrgrenzen hinausreichte.
Besondere Freude bereitete ihm dabei die Gestaltung von Glaubenskursen für Erwachsene, die nachfragten, ob es an der Hofkirche eine Art Religionsunterricht für Erwachsene gäbe. "Es war einfach eine schöne Aufgabe, weil ich so jedes Jahr auf‘s Neue meinen eigenen Glauben durchbuchstabieren musste", sagt Klemens Ullmann im Rückblick.
Domdekan mit kreativer Ader
Seit 1990 gehörte Klemens Ullmann als Domkapitular dem Domkapitel St. Petri an. Von 2013 bis 2018 stand er dem Gremium auch als Domdekan vor.
Und auch seine kreative, künstlerische Ader brachte er immer wieder in seinen seelsorglichen Dienst ein. Ob als Graphiker, Buchautor oder als Texter neuer geistlicher Kirchenlieder trat er in Erscheinung. So verfasste er beispielsweise zum hundertjährigen Jubiläum der Wiedererrichtung des Bistums (Dresden-)Meißen 2021 den Text des Bistumsliedes „Herr, Du hast das Land gesegnet“.
Klemens Ullmann lebt in Dresden und ist nach wie vor häufig in der Kathedrale anzutreffen – nun allerdings im Ruhestand.
MB