1.620 Impfwillige nutzten ökumenisches Angebot zum Corona-Schutz an sechs kirchlichen Orten
Kirchen engagieren sich für Corona-Impfschutz
Dresden/Leipzig/Schmochtitz/Schneeberg: An sechs kirchlichen Orten in Sachsen haben sich am ersten Adventssonntag insgesamt 1.620 Menschen impfen lassen. Wie Kai Kranich vom Deutschen Roten Kreuz mitteilte, waren darunter 158 Erst- , 76 Zweit- sowie 1.386 Drittimpfungen.
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das Bistum Dresden-Meißen hatten gemeinsam mit dem DRK und niedergelassenen Ärzten in kirchlichen Räumen in Dresden, Leipzig, Schmochtitz und Schneeberg zur Impfung gegen das Corona-Virus eingeladen. Leipzigs Propst Gregor Giele erläutert: "Das Angebot wurde sehr gut angenommen, die Atmosphäre sehr gelobt und die Idee durchweg positiv konnotiert. Unser Impfteam hat insgesamt 288 Impfungen verabreicht. Neben dem Impfteam hatten wir noch 10 ehrenamtliche Helfende aus der Gemeinde im Einsatz."
Bischof Heinrich: "Überwältigende Resonanz"
Bischof Heinrich Timmerevers hatte sich bereits wiederholt stark für die Corona-Impfungen eingesetzt. Auch in seinem Hirtenwort zum 1. Advent ermutigte er die Gläubigen: „Wenn wir jetzt etwas besonders brauchen, dann ist es die Solidarität, füreinander einzustehen.“ Auch er selbst ließ sich wie über 300 weitere Personen im Haus der Kathedrale impfen, in seinem Fall eine Auffrischungsimpfung. Viele Gäste konnten dabei auch gleich erstmals einen Blick in das frisch sanierte Haus werfen. Mitorganisiert hatte das Angebot in Dresden auch Dr. Samuel-Kim Schwope vom Bistum Dresden-Meißen: "Es waren Ärzte und medizinische Fachangestellte am Start, die aus Dresdner Gemeinden gewonnen werden konnte, genauso wie Ehrenamtliche der Dompfarrei. Es war eine gute Atmosphäre, alle Leute waren hochmotiviert und dankbar."
Bischof Heinrich freute sich über die positiven Reaktionen auf das ökumenische Impfangebot: „Die Resonanz an den sechs Orten hat mich überwältigt. Mit dem Blick für den anderen werden wir diese Pandemie überwinden. Danke, dass Sie auf Ihre Weise diesen Weg unterstützen!“ Landesbischof Bilz hatte in der Leipziger Nicolaikirche das Impfangebot besucht. Er sagt: „Wir wollen damit die Ärzte und die mobilen Impfteams unterstützen und gleichzeitig für eine Impfung gegen das Corona-Virus werben, mit der ein lebensbedrohlicher Verlauf der Erkrankung verhindert und das Gesundheitssystem stabilisiert werden kann.“
Ministerpräsident dankt Helferteam in Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno
In Dresden beteiligt sich neben der Frauenkirche auch das Haus der Kathedrale, in Leipzig die Nikolaikirche und die Propstei St. Trinitatis, in Schneeberg die Evangelische St. Wolfgangskirche und in Schmochtitz das Bildungsgut St. Benno. Im Bildungsgut Schmochtitz kam auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer vorbei, um mit Herrnhuter Sternen für das Engagement des Ärzteteams und der freiwilligen Helferinnen und Helfer zu danken.
Pfarrer Frank Meinel meldete: "Auch Schneeberg war ein voller Erfolg. Wir konnten rund 300 Personen impfen. Es war eine geradezu herzliche Atmoshpäre. Etliche Ärzte, Schwestern, Helfer und 'Impflinge' kamen dann auch in die Andacht um 18 Uhr in St. Wolfgang mit seinem Lichterglanz."
Die Sorge, ob Impfgegner Probleme machen würden, erwies sich nur zum Teil als begründet. Allerdings drehte eine unbekannte Person ohne Wissen der Verantwortlichen hier das Schild des DRK herum - wo dann stand: "Impfstoll ist aus, bitte anderweitig orienteren". Dann ging die Person die hintere Schlange entlang und sagte den Leuten dasselbe nochmal. So gingen etliche, obwohl reichlich Impfstoff zur Verfügung stand. Aufgrund weiterer Interessenten konnte letztlich aber auch hier der bereitgestellte Impfstoff komplett eingesetzt werden.