Erzgebirgs-Pfarrei feierte Jubiläen in Johanngeorgenstadt
85 Jahre Gründung der katholischen Gemeinde Petrus Canisius in und 60 Jahre Bau des Gemeindehauses
Johanngeorgenstadt. Am vergangenen Samstag, dem 2. September, feierte die Pfarrei Mariä Geburt ihr jährliches Pfarreifest in Johanngeorgenstadt, nahe der tschechischen Grenze. Anlass waren gleich zwei Ereignisse: 85 Jahre seit der Gründung der katholischen Gemeinde Petrus Canisius und 60 Jahre seit der Errichtung des Gemeindehauses. Bei strahlendem Wetter versammelten sich dort zahlreiche Mitglieder und Gäste der Pfarrei.
Die katholische Gemeinde Petrus Canisius in Johanngeorgenstadt im Erzgebirge wurde vor 85 Jahren gegründet. Dieses Datum ist eng mit der Industrialisierung und dem Zuzug von Menschen aus katholischen Gebieten wie Böhmen, Mähren und Schlesien verbunden. Trotz der Herausforderung, sich in einer überwiegend protestantischen Umgebung zu etablieren, konnte sich die Gemeinde über die Jahre hinweg festigen und wachsen. Vor genau 60 Jahren wurde dann das katholische Gemeindehaus eingeweiht, das seither als Gotteshaus und Gemeindezentrum dient. Eine besondere Eigenschaft des Hauses ist die darin integrierte Herberge. In den letzten Jahren wurde diese Herberge vor allem als Unterkunft für ukrainische Familien genutzt. Die Pfarrei plant nun, dieses wichtige Angebot wiederzubeleben und die Herberge für Gruppen und andere Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Open-Air-Gottesdienst im Sonnenschein
Das Jubiläumsfest begann mit einem Open-Air-Gottesdienst. Im Zentrum standen die Feier des Taufgedächtnisses und der biblische Auftrag der Pfarrei: „Wenn du wüsstest, was Gott dir schenken möchte…“. Außerdem konnte sich die versammelte Gemeinde über die Aufnahme neuer Taufbewerber freuen. Derzeit bereiten sich in den verschiedenen Gemeinden der Pfarrei Erwachsene auf ihre Taufe vor. Anschließend konnten sich die Festgäste an einem reichlich gedeckten Mittagstisch und einer Vielzahl von Kuchen erfreuen. Eine bunte Kindermeile sorgte mit zahlreichen Angeboten für große Freude bei den Familien.
Gelegenheit zur Begegnung und zum Gespräch ermöglichte auch die Anwesenheit manch ehemaliger Seelsorgerinnen und Seelsorger, die zu diesem besonderen Anlass eingeladen worden waren. Ein weiteres Highlight des Tages war die Pfarrei-Challenge um den "Pfarreipokal", bei der alle Gemeinden in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander antraten. In diesem Jahr ging der Pokal an die Gemeinde in Schneeberg.
Festumzug zur evangelischen Kirche
Pfarrer Przemyslaw Kostorz betonte: „Es war uns selbstverständlich, dass dieses Fest ökumenisch begangen wird.“ Auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt-Ökumene sowie der Bürgermeister der Stadt waren anwesend, um zu gratulieren und mitzufeiern. Der Abschluss fand mit einem Festumzug in die evangelische Kirche statt, in der ökumenisch für den Frieden gebetet wurde. Als Zeichen der Verbundenheit schenkte die evangelische Gemeinde eine neue Osterkerze.
„Einmal im Jahr tut es einfach gut, unseren Glauben und das Miteinander zu feiern. Das, was uns verbindet, sind nicht die Strukturen, sondern der gemeinsame Glaube an Jesus Christus und sein Auftrag, unsere Welt und unsere Region mit ihm in Berührung zu bringen. Wir freuen uns jetzt schon auf das Pfarreifest im kommenden Jahr - wieder an einem anderen Ort. Auch damit hat uns Gott reichlich beschenkt“, sagte Pfarrer Kostorz. „Das Fest konnte durch das hohe Engagement der Gemeinde vor Ort stattfinden. Herzlichen Dank!“
pk