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Bistum Dresden Meissen
Zu einer Nacht der Versöhnung wurde Ende März in die Wallfahrtskirche Rosenthal eingeladen. © Rafael Ledschbor
11. April 2025

Von der Beichte bis zum Brief an Gott

Ein Rückblick auf die Nacht der Versöhnung in Rosenthal am 29. März

Rosenthal. Elf Stationen, sanfte Musik sowie beleuchtete Wände und Kerzen in der Rosenthaler Wallfahrtskirche luden bei der „Nacht der Versöhnung“ am Sonnabend, 29. März, zum Beten und Nachdenken ein. Der sorbische Dekanatsjugendhelferkreis hatte für die „Nacht der Versöhnung“ in der Wallfahrtskirche und in der benachbarten Administratur verschiedene Stationen für alle Gäste vorbereitet, um in ruhiger Atmosphäre ihre Zeit Gott zu widmen.

Die erste Station unter dem Titel „Hoffnung“ begrüßte die Gläubigen bereits am Eingang zum Kirchenraum. Das Thema der Station wurde in Form verschiedener biblischer Zitate, welche das Motiv der Hoffnung in sich tragen, vermittelt. Die Textausschnitte waren an den Wänden und Pfeilern unter dem Chor angebracht.

Sakrament der Versöhnung

Eine weitere Station waren die Beichtstühle. Dort bestand die Gelegenheit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Außerdem konnten sich die Gläubigen für ein Beichtgespräch in der Sakristei entscheiden. Mit einem weiteren Schritt in Richtung Altarraum, zwischen den Beichtstühlen auf der rechten Seite, konnten sich die Gläubigen der Station des schmerzhaften Rosenkranzes nähern. Mithilfe von Plakaten mit Texten auf Holzbrettern konnten sie sich mit dem Gebet in seinen einzelnen Geheimnissen auseinandersetzen. Es regte dazu an, über das Leiden Jesu und seinen Tod nachzudenken.

Leises Beten

Abgegrenzt vom Rest der Kirche war vor dem Tabernakel das Allerheiligste ausgestellt, vor dem die Gläubigen still beten konnten. Ganz für sich konnten sie dort im Kerzenschein die Gegenwart Jesu spüren und in seiner Nähe aufatmen.

Auf dem Hochaltar war ein Taizé-Kreuz aufgerichtet. Das Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ zierte in sorbischer Sprache den roten Stoff vor dem Altartisch. Vor ihm bildeten kleine Stoffteile einen bunten Teppich, auf dem Kerzen, glühende Kohle und Weihrauch standen. Diese Station war den persönlichen Themen und Sorgen der Gläubigen gewidmet. Auf Fußspuren aus Papier konnten die Gläubigen ihre Bitte oder ihren Dank aufschreiben. Indem sie ein Körnchen Weihrauchs auf die glühende Kohle legten, konnten sie es mit dem so entstandenen duftenden Rauch zu Gott aufsteigen lassen.

Gespräche mit Zisterzienserinnen

Auf der linken Seite bildeten Stühle einen Kreis um eine Kerzeninsel. Interessierte konnten sich hier mit drei Zisterzienserinnen aus dem Kloster St. Marienstern unterhalten und ihnen ihre Fragen stellen.

Ganz in der Nähe waren die Anwesenden eingeladen, persönlich auf ihr Leben zu blicken. Impulse, Erkenntnisse oder ganz einfach Gedanken des Abends konnten sie in Form eines Briefes an Gott aufschreiben.

Vorträge

Auch die Administratur gegenüber der Kirche war gut besucht. Dort referierte das junge Ehepaar Halina und Christopher Wenk zum Thema „Warum noch heiraten – Theologie der Ehe“. Dabei gaben sie auch ein persönliches Zeugnis und gingen auf die tödliche Krankheit des erst 24-jährigen Christopher Wenk ein. Weitere Referenten waren Achim Mietsch und Guido Buder, die über ihre Erfahrungen berichteten, die sie wandernd und pilgernd gemacht haben.

Neben Inputs und Vorträgen wurden auf der Administratur auch Kaffee, Tee und Snacks angeboten. Hier konnte sich jeder bei einem schönen Gespräch erwärmen. Die „Nacht der Versöhnung“ endete um 23 Uhr mit einem Gottesdienst, den Dekan Veit Scapan mit drei Konzelebranten feierte. In seiner Predigt griff er noch einmal das Thema des Heiligen Jahres auf, Pilger der Hoffnung zu sein.

Ein Beitrag von Johanna Hadank
Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

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