Bitte um Frieden zum 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
Gottesdienste, Menschenkette und Gedenken zum 13. Februar
Dresden. Mit mehreren Angeboten hat sich die Katholische Kirche am traditionellen Gedenken zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens am 13. Februar beteiligt. Der Gedenktermin jährte sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Erinnert wurde dabei an die Zerstörung der Stadt und die tausenden Toten der Bombenangriffe vom 13. bis 15. Februar 1945.
Im Friedensgottesdienst um 18 Uhr in der Dresdner Kathedrale gedachte Bischof emeritus Joachim Reinelt - der den Feuerschein des brennenden Dresdens als Achtjähriger selbst aus gehöriger Entfernung mit eigenen Augen sah - der Opfer der Bombardierung. Zugleich erinnerte er an die Ursachen des Leids, dass vom Nationalsozialistischen Deutschland aus über die Welt gebracht worden war. Den Begriff "Weltkrieg" bezeichnete Bischof em. Reinelt dabei als unzureichende Formulierung. "Es war die Hölle", so der Altbischof, der in diesem Zusammenhang auch die gewaltsamen Konflikte der Gegenwart zur Sprache brachte, ob in der Ukraine, im Gazastreifen oder in den Ländern Afrikas, und der zu Frieden und Versöhnung aufrief.
Gedenkkonzert "Wie liegt die Stadt so wüst"
Bereits am Sonnabend, 8. Februar, hatten die Dresdner Kapellknaben in der Kathedrale ein Gedenkkonzert gestaltet. Unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath, mit Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Ensemble voxaccord brachten sie Mozarts Requiem d-Moll sowie Werke von Johannes Brahms und Tomas Tallis zu Gehör.
Ökumenischer Friedensgottesdienst
Ebenfalls am 13. Februar 2025 wurde von 20.30 Uhr bis zum Gedenkläuten zum Zeitpunkt des Fliegerangriffs 1945 auf Dresden um 21.45 Uhr in der Kathedrale zum ökumenischen Friedensgottesdienst unter dem Titel "Vom Frieden erzählen" eingeladen. Stimmen aus der Stadtgesellschaft berichteten von ihrem Engagement für den Frieden: In der Kirche, im Sport, in der Nachbarschaft.
Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des stadtweiten Gedenkjahres 2025 statt, das mit zahlreichen Formaten die Erinnerung an die Ereignisse des Kriegsendes von 1945 wachhält und zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart einlädt.
Podiumsgespräch: Dresdens Stunde Null? Zwischen Trümmern, Angst und Hoffnung im Frühjahr 1945
Am Donnerstag, 6. März 2025, um 19.30 Uhr lädt die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen zur Veranstaltung »Dresdens Stunde Null? Zwischen Trümmern, Angst und Hoffnung im Frühjahr 1945« ins Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24) in Dresden ein. Im Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal.
Die bald mythisierte »Stunde Null« überdeckte Kontinuitäten und verdrängte Fragen nach Schuld und Verantwortung. Was blieb von den Jahren zuvor, geistig, politisch, seelisch, infrastrukturell und alltagspraktisch?
Diesen und weiteren Fragen werden Prof. Dr. Mike Schmeitzner, Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden, und Prof. Dr. Martin Sabrow, Senior Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, im Gespräch mit dem Historiker Dr. Justus Ulbricht nachgehen.
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