Chemnitzer Kirchen laden zum Kulturkirchenfest ein
Am 30./31. August: Mit Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Podien, Musik,...
Chemnitz. Unter dem Motto „Geht hin und seht“ wird die Chemnitzer Innenstadt am 30./31. August 2025 zu einem lebendigen Ort des Glaubens, der Kreativität, Kunst und Musik sowie der Gemeinschaft und Begegnung. Die Besucher erwartet neben einer Kirchenmeile mit Ständen, Mitmachaktionen und Performances ein vielfältiges Programm.
Die beiden sächsischen Bischöfe, Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers, sind an beiden Tagen auf dem Kulturkirchentag dabei. Sie nehmen an der Eröffnung am Samstagvormittag teil und wirken um 11:00 Uhr auf der Bühne im Stadthallenpark an einem Podiumsgespräch zu „Kirche, Kunst und säkulare Gesellschaft“ mit. Danach gestalten beide Bischöfe um 14:00 Uhr eine Bibelarbeit in der Jugendkirche St. Johannis. Bischof Heinrich Timmerevers sagt: „Das Kulturkirchenfest zeigt eindrucksvoll, wie sehr Glaube, Kunst und Kultur in unserer Stadtgesellschaft lebendig sind und wie aus dieser Vielfalt Gemeinschaft entsteht. Das Miteinander von Menschen, Stimmen und Ideen macht das Kulturkirchenfest zu einem besonderen Ort der Hoffnung. Hier wird sichtbar, dass Kirche mitten im Leben steht und in den Dialog mit unserer Gesellschaft tritt. Es ist ein starkes Zeichen für das Kulturhauptstadtjahr und darüber hinaus.“
Im Ökumenischen Gottesdienst, welcher am Sonntag, 31. August, um 10:00 Uhr auf dem Chemnitzer Neumarkt gefeiert wird, übernehmen Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers die Begrüßung und den Segen. „Ich freue mich auf die Begegnungen in Chemnitz. Es ist großartig zu sehen, welchen Beitrag die Kulturkirche Chemnitz zum Kulturhauptstadtjahr 2025 leistet – das wird mit dem Kulturkirchenfest und dem Chorfestival nochmals sehr eindrücklich zu sehen und zu hören sein“, so Landesbischof Tobias Bilz. „Chemnitz ist eine Stadt, die mit der Ausstrahlung ihrer Menschen wirkt. Und das ist in diesem Kulturhauptstadtjahr europaweit spürbar geworden.“
Chorfestival und musikalische Highlights
Am Samstag bringen zahlreiche Chöre die Innenstadt von Chemnitz zum Klingen. Im Rahmen eines Chorfestivals werden 20 regionale Chöre auf drei Bühnen in der Innenstadt ihr Programm präsentieren. Höhepunkt ist das gemeinsame Singen aller Chöre um 15:00 Uhr auf dem Neumarkt. Die ca. 1.500 Sängerinnen und Sänger aus 67 Chören der Kulturhauptstadtregion werden dabei durch die Elblandphilharmonie unterstützt.
Für Familien findet um 13:30 Uhr das Musical „Albert Schweitzer“ im Stadthallenpark statt. Am Samstagabend laden zahlreiche Musiker und Liedermacher zu Konzerten ein, darunter u.a. Gerhard Schöne und Samuel Rösch.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Aufführung der „Kronstädter Messe - Credo in unum Deum““ um 19:00 Uhr in der St. Petrikirche am Theaterplatz. Sie wurde 2017 zum Reformationsjubiläum komponiert und trifft auf Chemnitzer Kirchenmusik mit Werken von Paul Geilsdorf und Karl Hoyer. Ausführende sind Solisten aus Rumänien sowie die Evangelische Kantorei Siebenbürgen und die St. Petri-Schloßkantorei Chemnitz.
Kulturkirchenfest mit Programm für die ganze Familie
Das zweitägige Kulturkirchenfest gibt nicht nur Gelegenheit zum genussvollen Hören, sondern auch zur breiten Beteiligung für die ganze Familie. Nach dem gemeinsamen Start um 10:00 Uhr im Stadthallenpark mit Bischof Carlo Roberto Maria Redaelli aus dem italienischen Gorizia und Gästen aus Slowenien geht es kreativ und aktiv auf der Kirchenmeile durch die Chemnitzer Innenstadt mit Zirkus Salto Salcin, Zirkus applaudino, Clown LuLu-Lustig, mit Puppentheater, der Stadtmission Chemnitz, Bibel Art Journaling, Trommeln, Malen, Singen, Spielen, Basteln für Kinder, mit Kunst und Informativem für alle.
Auf Bühnen, Sofas und in offenen Foren werden drängende Fragen unserer Zeit angesprochen. Bei Bibelarbeiten zum Thema „Sehen – Berufen – Heilen“ sind am Sonnabend um 11:00 und 14:00 Uhr bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten aus Kirche, Kunst, Politik und Kultur zu erleben.
So gestalten neben den beiden sächsischen Bischöfen u.a. auch der italienische Bischof Redaelli, Bundesminister a.D. Thomas de Maiziére, die Direktorin des Leipziger Missionswerkes Pfarrerin Annette Kalettka, die Leiterin des Katholischen Büros Dr. Daniela Pscheida-Überreiter zusammen mit dem früheren Landtagsabgeordneten Volkmar Zschocke sowie Pfarrerin Nina-Maria Mixtacki und Pfarrer Dr. Justus Geilhufe eine Bibelarbeit zum Kulturkirchentag.
In der Stille-Oase, beim “Fest der Hoffnung” oder beim meditativen Tanz in der Markuskirche (ab 11:00 Uhr) ist Raum für Besinnung und neue Impulse. Tageszeitgebete um 12:00 und 18:00 Uhr laden zum Innehalten ein. Den Sonnabend beschließt um 22:00 Uhr ein Abendsegen auf dem Neumarkt.
Den Abschluss des Kulturkirchenfestes bildet am Sonntag, 31. August, um 10:00 Uhr ein festlicher Gottesdienst auf der Bühne am Chemnitzer Neumarkt mit Chören aus Tschechien und Manchester sowie einem Posaunenchor.
Ebenfalls im Rahmen der Kulturkirche 2025 bietet am Sonntag die Kreuzkirche um 17:00 Uhr ein besonderes Konzerterlebnis mit Edward Elgars „The Dream of Gerontius“. Der University of Manchester Chamber Choir unter Leitung von Tom Newall ist im Europäischen Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 auf gemeinsame Einladung der St.-Jakobi-Kreuz-Kirchgemeinde und der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. vom 27. August bis 3. September 2025 zu Gast in Chemnitz und der Region mit mehreren Konzerten.
Gesellschaft im Gespräch – Kulturkirchenfest bietet Raum für Diskurse
Das Kulturkirchenfest 2025 widmet sich nicht nur Musik und Spiritualität, sondern auch wichtigen Fragen unserer Zeit. In zahlreichen Gesprächsformaten werden Themen wie Digitalisierung, Frieden, Religionsunterricht und die Rolle der Kirche in einer säkularen Gesellschaft aufgegriffen. Gäste dieser vielfältigen Programmlinie sind unter anderem Künstlerin Isabelle Borges, Hauptmann Martin Stenner, Politiker Frank Richter oder Opernregisseur Dr. Ingolf Huhn.
Ein besonderes Forum ist das Sachsensofa am Sonnabend, 30. August, 16:15 Uhr auf der Bühne im Stadthallenpark: „Kinderrechte stärken. Per Gesetz?“ diskutieren dabei Susann Rüthrich (Kinder– und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung), Prof. Jörg Maywald (Honorarprofessor für Kinderrechte und Kinderschutz an der Fachhochschule Potsdam) und Tino Landmann (Geschäftsbereichsleiter Kinder- und Jugendhilfe, SFZ Förderzentrum gGmbH).
Darüber hinaus bringt das Fest Filmkunst in die Stadt: Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Das leere Grab“ (15:00 Uhr im SMAC) beleuchtet koloniale Verbrechen und die Suche nach geraubten Vorfahren – mit anschließender Diskussion mit der tansanischen Regisseurin Cece Mlay, Protagonist Felix Kaaya und Ethnologin Isabelle Reimann. Die Moderation übernimmt Dorothea Trappe (Katholische Akademie Bistum Dresden-Meißen).
Mehr Informationen und Programmübersicht:
https://kulturkirche2025.de/kulturkirchenfest/