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Bistum Dresden Meissen
Plenum des XII. Generalkongresses der Oratorien des Heiligen Philipp Neri. © Thomas Bohne
15. Oktober 2024

Leipziger Vertreter nahm am XII. Generalkongress der Oratorianer in Rom teil

alle sechs Jahre kommen die Gesandten zusammen

Leipzig/Rom. Alle sechs Jahre findet er statt – der Generalkongress für alle Oratorien der Welt; in diesem Jahr war auch ein Delegierter des Leipziger Oratoriums dabei. Kongress-Ort von Ende September bis Anfang Oktober dabei wie üblich Rom – weil das erste Oratorium von Philipp Neri im 16. Jahrhundert in Rom  gegründet wurde, als eine Gemeinschaft päpstlichen Rechtes. So wird auf dem Kongress auch der „Päpstliche Delegierte des Apostolischen Stuhles“ gewählt, welcher nach der Wahl vom Papst bestätigt wird. Dieser Delegierte visitiert innerhalb von sechs Jahren jede Gemeinschaft, in Ausnahmefällen macht das ein Vertreter. Dabei soll dieser päpstliche Delegierte auf die Einhaltung der Konstitution und die Statuten in jedem Oratorium achten.

Beim diesjährigen Kongress ging es exakt um diese Statuten, die neu erstellt werden sollen. Im Vorfeld wurde eine Vorlage erarbeitet, zu der die einzelnen Oratorien Änderungsvorschläge einreichen konnten und die dann in den Sprachgruppen diskutiert und eventuell auch geändert wurden. Letztlich gab es zu jedem Änderungsvorschlag eine Abstimmung, bei der eine einfache Mehrheit für die Annahme des Vorschlages reichte, oder der Vorschlag wurde mit einer einfachen Mehrheit abgelehnt. Das alles dauerte mehrere Tage. Wichtig waren die Diskussionen – im kleinen Sprachgruppenkreis, aber auch im großen Plenum. Darüber hinaus gab es beim Kongress viele Möglichkeiten zum Miteinander bei Gebet, Gottesdienst, aber auch Austausch zwischen den Oratorien und den Mitgliedern. Auch über Sprachbarrieren hinweg war dabei doch stets eine Verständigung möglich.

Wichtig bei diesem Kongress – und das wurde öfters betont – war das Festhalten an der Eigenständigkeit jedes Oratoriums. Keiner wollte und durfte irgendeinem Oratorium einen Stil oder die Art der Seelsorge vorschreiben – das betraf einmal die Kleiderordnung in jedem „Haus“ oder die Art und Weise der Verkündigung. Da ist jede Gemeinschaft frei. Immer wieder spürte man bei diesem Kongress eine frohe und gelöste Atmosphäre, mit fröhlichen und humorvollen Bemerkungen, sogar innerhalb der durchaus ernsten Kongressarbeit.

Am Ende dankten alle herzlich dem Simultan-Sprachmittler-Team in ihren Dolmetscher-Kabinen. Dieses Team hatte eine sehr schwere und anstrengende Arbeit zu bewältigen. Inzwischen sind alle Oratorianer wieder in ihren Gemeinschaften angekommen, die sich auf drei Erdteile verteilen: Europa, Süd- und Nordamerika und Afrika.

Thomas Bohne

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