IBZ setzt vier Naturschutzmaßnahmen um
Fledermausquartiere, insektenschonende Laternen, Müllsammel-Aktion, Beratung zur Anlage und Pflege von Biotopen
Ostritz. Das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) setzt derzeit gleich vier Naturschutzmaßnahmen um. So wurden Anfang des Jahres in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge in leerstehenden Kellern auf dem Klostergelände Quartiere für Fledermäuse angelegt. Neben dem Schutz vor Räubern (Mardern etc.) wurden verschiedene Rückzugsmöglichkeiten für die stark bedrohten Fledermäuse geschaffen und eine Dämmung angebracht, damit die Temperatur in den Kellerräumen frostfrei ist. In den vergangenen Jahren hatte das IBZ bereits zahlreiche Nistkästen für Fledermäuse auf den Dächern seiner Gebäude angebracht.
Vom 03.-09.06. finden in Ostritz zahlreiche Müllsammel-Aktionen statt.
Vielfältiges Aktionsangebot
Zudem werden auf Initiative des IBZ in den nächsten Monaten in Ostritz etwa 100 Straßenlaternen insektenschonend umgebaut. Das IBZ hat dieses Modellprojekt im Rahmen des Aktionsbündnisses Biodiversität im Landkreis Görlitz zusammen mit der Stadt Ostritz entwickelt. Die schädlichen Auswirkungen von unangemessener Beleuchtung auf Tiere, Pflanzen, aber auch den Menschen, sind immer besser erforscht. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass Lichtverschmutzung besonders bei nachtaktiven Insekten erheblich zu deren Rückgang beiträgt. Deshalb ist die Lichtmenge möglichst auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Neben der Masthöhe hat vor allem auch die Lichtfarbe eine große Wirkung. Umso höher das Farbspektrum einer Leuchte, desto mehr Organismen können das Licht wahrnehmen und werden in ihren natürlichen Lebensweisen beeinträchtigt. Kaltweiße Lampen sind somit besonders schädlich für Insekten. Stattdessen empfiehlt Georg Salditt vom IBZ Lichtfarben mit einem geringen Farbspektrum und niedriger Farbtemperatur. „Diese verringern die Blendwirkung und die Anziehungskraft auf Insekten.“ Die Leuchtköpfe und Leuchtmittel der Straßenlaternen in Ostritz werden in den Sommermonaten umgerüstet und brauchen dann auch deutlich weniger Energie als bisher.
Schließlich bieten Mitarbeiter des IBZ allen Bewohnern im Landkreis Görlitz Unterstützung in Fragen zur Pflege und Neuanlage von Biotopen an. In diesem Zusammenhang kann von der naturnahen Aufwertung des Hausgartens, über die Umgestaltung eines Firmengeländes bis hin zur Herstellung neuer Biotope bzw. der Renaturierung bereits bestehender Biotope fachkundiger Rat eingeholt werden. Dazu gehören auch Hinweise zur Finanzierung von Anlage und Pflege von Biotopen.
„Das IBZ mit seiner Naturschutzstation Neißetal wird auch in Zukunft neben den Umweltbildungsveranstaltungen auch weiterhin viele Umweltschutzmaßnahmen vor Ort umsetzen“, ist sich Georg Salditt sicher.