Studie zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in den (Erz)Diözesen Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz auf den Weg gebracht
Pressemitteilung der Interdiözesanen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) der (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der Katholischen Militärseelsorge
Berlin. Die im Mai 2023 konstituierte Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) der (Erz)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der katholischen Militärseelsorge hat unter anderem folgende Aufgaben
a) die quantitative Erhebung des sexuellen Missbrauchs in den beteiligten Bistümern,
b) die qualitative Bewertung unter anderem nach historischen, theologischen und soziologischen sowie juristischen Gesichtspunkten.
Dafür hatte die Kommission bereits in Ihrer 2. Sitzung die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die zu diesem Auftrag die Konzeptionierung einer Studie bzw. eines Gutachtens vorgelegt hat. Kernpunkt dieser Konzeption war die Herausarbeitung von zwei Schwerpunkten:
- Untersuchung des Umfangs und des Ausmaßes des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener im Verantwortungsbereich der (Erz)Bistümer und
- sozialwissenschaftliche Studie mit der Ausrichtung auf das „Restorative Justice - Konzept“ und den drei zentralen Aspekten:
- die Betroffenen mit der Perspektive der Ermächtigung,
- die Täter mit der Perspektive der Verantwortungsübernahme und
- die Gemeinden mit der Perspektive der Partizipation
Diese inhaltliche Ausrichtung fand sowohl in der Interdiözesanen Kommission selbst als auch bei anderen Stellen, die sich mit der Problematik des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche beschäftigen, eine breite Zustimmung. Nach dieser grundsätzlichen Klärung war die Frage offen, wie ein derartiger Untersuchungsauftrag umgesetzt beziehungsweise eine solche Studie in Auftrag gegeben wird. Der Klärungsprozess erfolgte unter Hinzuziehung weiterer Expertise. Das Thema ist auch auf einer gemeinsamen Sitzung der Kommission mit Erzbischof Dr. Heiner Koch, Bischof Heinrich Timmerevers und Bischof Wolfgang Ipolt am 6. Mai 2024 erörtert worden. Auf diesen Grundlagen aufbauend, hat die Interdiözesane Kommission in der letzten Sitzung beschlossen, Erzbischof Dr. Heiner Koch zu bitten, einen entsprechenden Forschungsauftrag zügig in Auftrag zu geben. Dabei wird es von der Aufarbeitungskommission als essentiell angesehen, dass sie und der Betroffenenbeirat Ost in dem Vergabeprozess beteiligt werden.
Mit dieser Entscheidung der Aufarbeitungskommission ist der Weg frei für wissenschaftliche Untersuchungen beziehungsweise Studien, die mit der Orientierung an dem Konzept der „Restorative Justice“ eine erweiterte Perspektive für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs bietet.
Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung (IKA)
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