"Und wenn du an Weihnachten nicht mehr da bist…"
Pilotprojekt „Hospiz macht Schule“ in Bautzen
Bautzen. Der ambulante Hospizdienst der Diakonie war Ende November eine Woche lang zu Gast in der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule in Bautzen. Gab es zu Beginn vor allem auf Seite der Eltern noch Skepsis, waren nach den Tagen der Zusammenarbeit viele froh, dass die großen Themen des Lebens eben nicht ausgespart wurden. Behutsam und auf verschiedene Weise setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Fragen von Werden und Vergehen, Freude und Trauer, Sorge und Hoffnung auseinander.
Berührungsängste mit der Thematik waren kaum spürbar. Vielmehr war die Unterrichtszeit geprägt von interessierter Neugier: Wie groß ist ein Sarg? Wo werden Verstorbene bis zur Beerdigung aufbewahrt? Wie können wir uns gut verabschieden? Ganz frei konnten die Kinder ihre Fragen stellen und von den ehrenamtlichen Hospizbegleitern auf angenehme Weise Impulse aufnehmen.
"Welch ein Geschenk für unsere Schule, dass dieses Projekt und die Begegnungen möglich waren! Es ist zu wünschen, dass es auch aufgrund solcher Kooperationen gelingt, diese Thematik zu enttabuisieren und dem Tod auch so seinen Schrecken zu nehmen." freute sich Schulseelsorgerin Steffi Hoffmann. "Gerade zu Weihnachten wird sicher trotzdem die Trauer besonders intensiv sein dort, wo jemand im Sterben liegt oder sich bereits verabschiedet und eine Lücke hinterlassen hat - und doch scheint auch in diesem Fest die Hoffnung hindurch, dass für Gott nichts unmöglich ist und der Tod nie das letzte Wort hat."
(a.go)