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Bistum Dresden Meissen
Landesbischof Bilz, Bischof Timmerevers © Michael Baudisch
02. September 2024

Vielfalt und Hoffnung

Sächsische Wahlergebnisse erfordern verantwortungsbewussten Dialog

Zum Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen erklären Landesbischof Tobias Bilz (Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens) und Bischof Heinrich Timmerevers (Bistum Dresden-Meißen) am Montag, 2. September, in Dresden:

 

„Gestern haben Wahlen zum Sächsischen Landtag stattgefunden. Die Wahlbeteiligung war außerordentlich hoch. Das zeigt das große Interesse an politischer Mitbestimmung und gesellschaftlicher Gestaltung. Die Wahlberechtigten haben mit ihrer Stimme Verantwortung für die Gestaltung unserer Gesellschaft im Rahmen demokratischer Strukturen wahrgenommen. Hinter den Prozentsätzen stehen Hoffnungen von Menschen. Hoffnungen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden.

Der neu gewählte Landtag ist mit seinen sieben Parteien so bunt wie nie zuvor. Auch wenn die Ränder stärker geworden sind, spiegelt er die Vielfalt der sächsischen Gesellschaft wider. Daher kann keine Partei allein für sich den Bürgerwillen in Anspruch nehmen. Deshalb brauchen die Abgeordneten neben einer klaren Haltung auch eine hohe Gesprächs- und Kompromissbereitschaft. Wir freuen uns, dass auch im neuen sächsischen Landtag viele Christinnen und Christen mit ihrem Mandat politische Verantwortung übernehmen werden.

Als Bischöfe werben wir für einen neuen Umgang miteinander. Sowohl in der Politik als auch in der Zivilgesellschaft ermutigen wir dazu, sich selbst einzubringen, unterschiedliche Positionen auszuhalten und konstruktive Lösungen zu suchen. Wenn Menschen Verantwortung für ein Gemeinwesen übernehmen und für viele entscheiden, verdienen sie Respekt. Wir Kirchen werden die sächsische Politik im Gebet und mit unseren Möglichkeiten unterstützen.

Gleichzeitig erneuern wir unseren Appell, Menschenfeindlichkeit sowie extremistischem und nationalistischem Gedankengut keinen Platz in unserem Land zu geben. Aus unserer Sicht muss der Geist der Nächstenliebe, der Schutz der Menschenwürde und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts die Richtschnur sein.“