Päpstlicher Silvesterorden für Christa Reichard, Peter Rauscher und Dr. Heinrich Seckinger
Bischof Heinrich zeichnet zum Caritas-Jubiläum verdiente Persönlichkeiten aus
Dresden. Zum Festakt aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen e.V. konnte Bischof Heinrich Timmerevers am 30. September drei verdienten Persönlichkeiten den Päpstlichen Silvesterorden verleihen. Damit wird das jahrelange ehrenamtliche Engagement von Christa Reichard, Peter Rauscher und Dr. Heinrich Seckinger für die Caritas gewürdigt. Wir dokumentieren die Ansprache des Bischofs zur Überreichung der Ehrung im Wortlaut:
"Ich möchte das 100jährige Jubiläum unseres Diözesancaritasverbandes zum Anlass nehmen, an die Frauen und Männern zu denken, die über die vielen Jahrzehnte in den Caritaseinrichtungen unseres Bistums tätig waren und es auch heute sind. Mein Blick richtet sich auf die Einrichtungen des Diözesancaritasverbandes ebenso wie an die der Pfarreien, Dekanatscaritasverbände, Fachverbände, Ordensgemeinschaften und Rechtsträger, die gemeinsam den Verband bilden und die Caritasarbeit in unserem Bistum gestalten.
Ihre Arbeit ist bestimmt durch die konkreten Nöte und Anliegen ihrer Mitmenschen. Sie setzen sich für Kinder, Jugendliche und Familien, für alte und kranke Menschen für Menschen mit Behinderungen und für Menschen in Armut ein. Neben der konkreten Hilfe für den Einzelnen setzen Sie sich für gute und gerechte Standards in der Sozialpolitik des Landes und der Kommunen ein.
Die Arbeit der Caritas ist geprägt durch die Botschaft des Evangeliums, die Gottes- und Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit verbindet.
Schauen wir auf die einzelnen Jahrzehnte, dann dürfen wir dankbar sein für die Arbeit unserer Ordensfrauen, die viele der noch heute bestehenden Einrichtungen gegründet haben. Dankbar dürfen wir aber auch sein für die Frauen und Männer, die diese Aufgaben kraftvoll weitergeführt haben. Sie haben als ehrenamtliche und als berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Werk der Caritas in ihrer jeweiligen Zeit gestaltet und verantwortet. Es sind viele Christinnen und Christen, die hier ihre Berufung gefunden haben. Sie arbeiten in unserer Diasporasituation eng mit Mitarbeitenden zusammen, die ohne eigene konfessionelle Bindung sich mit den Anliegen der Caritas identifizieren und an ihnen mitwirken.
Aus Anlass des 100. Jubiläums möchte ich heute drei Persönlichkeiten besonders ehren, die den Diözesancaritasverband nach dem Neubeginn 1990 wesentlich gestaltet haben. Sie haben diesen Dienst ehrenamtlich geleistet, und sie haben ihre menschlichen und ihre fachlichen Kompetenzen selbstlos eingebracht. Das hat in besonderer Weise zur guten Entwicklung des Verbandes beigetragen.
Zu diesen Persönlichkeiten gehört Frau Christa Reichard, die von 1996 bis 2019 im Vorstand des Diözesancaritasverbandes mitarbeitete. Sie brachte sowohl ihre politischen Erfahrungen der friedlichen Revolution und als Bundestagsabgeordnete wie auch ihre beruflichen Erfahrungen als Mitarbeiterin des Sächsischen Umweltministeriums bzw. der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt ein. Frühzeitig hat sie darauf gedrängt, die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit der sozialen Arbeit der Caritas zu verbinden. Vertraut mit der Lebenswirklichkeit der ostdeutschen Diaspora drängte sie auf ein enges Miteinander von Caritasangeboten und Pfarreien. Sie gehört zu den Initiatoren und Impulsgebern für die ökumenischen Treffen von Caritasrat und Diakonischem Rat der Diakonie Sachsen. Ein besonderer Schwerpunkt - bezeugt auch in ihren weiteren Ehrenämtern - war und ist ihr der Schutz des menschlichen Lebens an seinem Beginn und an seinem Ende. Damit hat sie wichtige inhaltliche Impulse für die Caritas gegeben.
Zu nennen ist Herr Peter Rauscher. Herr Rauscher ist seit 1996 Mitglied des Vorstandes bzw. seit der Satzungsänderung 2022 des Caritasrates. In beiden Organen übernahm er zusätzliche Verantwortung als stellvertretender Vorsitzender. Als Betriebswirt und Steuerberater setzte er den Schwerpunkt seines ehrenamtlichen Engagements auf die wirtschaftliche Stabilität des Verbandes und die dafür notwendigen Strukturentwicklungen.
Er hat durch seinen Rat und seine Aufsichtsfunktionen wesentlich dazu beigetragen, dass der Diözesancaritasverband als wirtschaftlich solider und verantwortungsvoll handelnder Spitzenverband und Träger agiert. Dabei sind ihm die fachliche und die christliche Ausrichtung der Verbandsarbeit ein wesentliches Anliegen, dem alle organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen zu dienen haben.
Geehrt werden soll heute auch Herr Dr. Heinrich Seckinger, der vielen Dresdnern als langjähriger und verdienstvoller Chefarzt am St. Joseph-Stift bekannt ist. Neben seiner verantwortungsvollen Arbeit als Arzt arbeitet er seit 1994 ehrenamtlich im Vorstand bzw. im Caritasrat des Diözesancaritasverbandes mit. Hier gab er wesentliche Impulse für eine gute ärztliche und pflegerische Versorgung in den Altenpflegeheimen und im St. Marien-Krankenhaus, die der Verband führt. Gemäß dem ärztlichen Leitspruch: „Das Wohl der Kranken ist das höchste Gesetz“ setzt er sich für eine hohe Qualität der Arbeit in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen der Caritas ein. Die Verbindung von fachlichem Können und menschlicher Zuwendung bei den Mitarbeitenden in den Einrichtungen sind ihm ebenso ein wichtiges Anliegen wie die Gestaltung guter und fördernder Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig gab er aus der Praxis Hinweise für die gesundheits- und pflegepolitischen Themen, zu denen sich die Caritas als Spitzenverband öffentlich positioniert.
Die hier vorgestellten drei Persönlichkeiten stehen in besonderer Weise für das, was den ehrenamtlichen und den beruflichen Mitarbeitenden der Caritas eigen ist:
Die christliche Botschaft der Nächstenliebe in unsere Gesellschaft einzubringen, die konkrete Arbeit der Caritas zu gestalten, Menschen in Notsituationen wirksam zu unterstützen.
Daher möchte ich Frau Christa Reichard, Herrn Peter Rauscher und Herrn Dr. Heinrich Seckinger für ihren langjährigen persönlichen Einsatz und zugleich auch stellvertretend für viele Engagierte in der Caritas unseres Bistums mit dem päpstlichen Silvesterorden ehren. Ich danke Ihnen für Ihren Dienst."